Das Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein verlor innerhalb kurzer Zeit zwei langjährig engagierte Mitglieder, die auch über Darmstadts Grenzen hinaus bekannt waren.
Wir trauern um Armin Schmidt, der am 13.06.2022 verstarb. Sein Beiname „S-Bahn Schmidt“ wurde ihm von den Mitarbeitern wegen seiner Liebe und seinem Wissen zur Berliner S-Bahn verliehen, die sich auch in seinen Publikationen ausdrückte. Und schließlich rettete er einen historischen Berliner S-Bahn-Triebwagen vor der Verschrottung und brachte ihn in die Fahrzeugsammlung des Museums ein. Hier steht er als technisches Exponat der frühen Entwicklung von Gleichstrom-Triebwagen für den Großstadtverkehr mit der Stromzuführung durch eine seitliche Stromschiene. Er ist Zeugnis für die Geschichte des Berliner Stadtverkehrs, die in der geteilten und doch wiedervereinigten Stadt auch für die Menschen eine besondere Entwicklung nahm.
Armin Schmidt setzte sich auch für den Wiederaufbau des bereits zu DB-Zeiten abgerissenen Teils des Kranichsteiner Ringlokschuppens ein. Leider kann er nun den Fortgang dieser Arbeiten nicht mehr miterleben.
Wir behalten ihn dankend für sein langjähriges Wirken in unserer Erinnerung und unser Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen.
Schon einen Tag später, am 14.06.2022, verloren wir Erich Horvay. Als ehemaliger operativer Leiter der zentralen Schwerlastgruppe von DB und DB-AG in Darmstadt hatte er sich nach seiner Pensionierung intensiv für den Erhalt und Aufbau einer Sammlung von Eisenbahnschwerlastfahrzeugen und Culemeyer-Straßenrollern im Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein engagiert. Dank seines Einsatzes gelangten so nicht nur mehrere unterschiedliche Straßenroller und andere Straßenschwerlastfahrzeuge und entsprechende Zugmaschinen in den Bestand des Museums, sondern auch ein 18-achsiger Tragschnabelwagen Uaai 672 mit eingehängtem Trafo sowie ein Tiefladewagen Uaai 571 mit 10 Achsen. Zu besonderen Anlässen werden Einsätze dieser Schwerlastgruppe im Museum regelmäßig vorgeführt.
Erich Horvay war in der Fachwelt als Experte für Schwerlasttransporte bekannt. Er wirkte bei der Entwicklung neuer Spezialfahrzeuge wie dem Selbstfahrer „Heuler“ und anderen Konstruktionen mit. In zahlreichen Veröffentlichungen findet sich sein Name. Nicht zuletzt beriet er auch mit seinem Detailwissen Modellfirmen bei der Umsetzung der großen Vorbilder im kleinen Modellmaßstab. Zuletzt konnte mit seiner Unterstützung das Modell des 18-Achsers umgesetzt werden.
Wir werden Erich Horvay immer dankend in Erinnerung behalten und sein Werk in seinem Sinne weiterführen. Unser Mitgefühl gilt auch hier der Familie und den Angehörigen.
Der Trägerverein und Förderverein des Eisenbahnmuseums, sowie die Stiftung Bahnwelt Darmstadt Kranichstein
