Jeder „etwas ältere“ Eisenbahnfreund wird sich an die Massen von gelben Postwägelchen erinnern, die scheinbar ungenutzt und dichtgedrängt auf den Bahnsteigen standen, jederzeit einsatzbereit für den Umschlag der Brief- und Paketpost aus den Sammelstellen der Bahnpostämter in die Bahnpostwagen diverser Bauarten. Sowohl die Schlepper als auch die Bahnsteigwagen mussten ausgesprochen wendig sein, um über die rechtwinklig zum Bahnsteig verlaufenden Gleisübergänge auch den letzten Wagen unbeschadet hinüber zu holpern. Sie hatten sogar im Stand eine gute Manövrierfähigkeit, um passgenau von Hand an die Ladetüren der Postwagen rangiert zu werden. Denn die Verladung musste schnell gehen: In den späten Abendstunden war es am Frankfurter Hauptbahnhof ein alltägliches Bild, wenn ewig lange Reihen von Postkarrenwägelchen hinter einem Schlepper über den Querbahnsteig kullerten und dem eiligen Reisenden den schnellen Zugang zum abfahrbereiten Zug versperrten….

Die Fahrzeuge werden zunächst witterungsgeschützt eingelagert, teilweise konserviert und teilweise behutsam instandgesetzt. Der sehr gute bis gute Erhaltungszustand entspricht der Außerbetriebnahme im letzten Einsatzjahr. Zukünftig sollen sie an Großveranstaltungen wie den Bahnwelttagen den früheren Bahnpostbetrieb  darstellen. So soll gemeinsam mit dem denkmalgeschützten und original erhaltenen und ausgestatteten Bahnpostwagen der Regelspur der frühere Betrieb des Postumschlags nachgestellt werden.

Wir bedanken uns beim Museum für Kommunikation, Frau Schuberthan (Bild unten links) und Herrn Thürmer (Bild unten rechts) für den Erwerb und die Überlassung der Fahrzeugdaten sowie bei unserem fleißigen Hausspediteur, dem geilen Heiner (Fuhrgeschäft Heinrich Geil) für die Durchführung der Transporte.