Bahnwelt Update (KW29/2024)

Dachsanierung Pwi-28

Am Packwagen, Bauart Pwi-28, wird derzeit das Dach saniert. Die Zugführerkanzel und der kurze Dachteil davor sind bereits fertiggestellt. Die restliche Fläche wurde in Teilen abgeschliffen. Nach dem vollständigen Schleifen folgt das Grundieren, zwei Schichten silberner Lack und am Schluss noch eine Lage Klarlack über das gesamte Dach.

Die Arbeiten auf dem metallenen Dach sind bei den aktuell herrschenden, sommerlich heißen Temperaturen wahrlich kein Vergnügen. Aber wenigstens trocknet die Farbe schnell …

Nieten der Feuerbüchse von 98 727

Wohl dem, der da im kühlen Lokschuppen arbeiten kann! So wie die Kollegen, die weiter fleißig die Innen- und Außenwand der Feuerbüchse der 98 727 vernieten.

Zuletzt ging es an die etwas komplexeren Nieten in den Ecken/Rundungen der Feuerbüchse. Akribisch genau werden zunächst die Bohrlöcher gemäß technischer Zeichnung angerissen. Diese werden anschließend mit einer Spezialbohrmaschine gebohrt. In manche der Bohrlöcher wird abschließend ein Gewinde für Schraubnieten geschnitten. Wie auf der Zeichnung zu erkennen, durchdringen zwei Nieten die Wände nicht vollständig und werden daher in den Rahmen geschraubt.

Die Bilder stammen von Steffen Waidelich von der Müller & Waidelich GbR (Dampflok Greif), der uns bei den Arbeiten tatkräftig unterstützt.

23 042

An der 23 042 wurden die Tenderachsen mithilfe von Ultraschall auf äußerlich nicht sichtbare Schäden untersucht. Die Prüfung ergab glücklicherweise keine Befunde. Daher mussten nur noch die Lager gründlich gesäubert und mit frischem Fett geschmiert werden. 

Gleisbauarbeiten im Gelände

Es ist immer wieder erstaunlich wie viele Untersuchungsgruben es im Bahnbetriebswerk Kranichstein einmal gab. Auch das Strahlengleis 19a gegenüber des Einfahrtgleises 19 verfügte über eine solche Grube. Diese wurde, wie die meisten anderen Gruben außerhalb des verbliebenen Teil des Ringlokschuppens, durch die Deutsche Bundesbahn verfüllt, da sie nicht mehr benötigt wurde. Da sich das Füllmaterial mit den Jahren immer mehr mit Schmutz zugesetzt hatte, konnte Oberflächenwasser nicht mehr richtig abfließen. Dadurch konnten die Schienen und deren Befestigungen nach Regenfällen nicht trocknen und korrodierten erheblich. Daher wurde die Grube jetzt im Rahmen von Erneuerungsmaßnahmen am Oberbau teilweise freigelegt. Im Zuge des Wiederaufbaus des Lokschuppens muss die Grube in einigen Jahren noch einmal ganz freigegraben und dann in Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde (UDB) dokumentiert und verfüllt oder konserviert werden.

Die Gleisabschlüsse aller Strahlengleise erhalten aktuell neue Riegelbleche zur Arretierung der Drehscheibe. Diese wurden vollständig aufgearbeitet und werden Stück für Stück eingebaut. Zum besseren Halt werden die Bleche nun in die Kleineisen der Kopfschwelle verschraubt statt sie direkt auf die Schwelle zu schrauben.

Am Gleis 22 werden weiter Betonplatten verlegt, um die Bereiche zwischen Gleis 21 und 22 befahren und barrierefrei begehen zu können.

Für zukünftige Gleisbaustellen wird ein motorisierter Gleisschrauber aufgearbeitet. Damit lassen sich die Verschraubungen der Kleineisen, die die Schiene mit den Schwellen verbinden, leichter lösen. Bislang geschieht dies meist mit purer Muskelkraft, wenn uns nicht ausnahmsweise professionelles Gerät einer Fachfirma zur Verfügung steht.

Außenanstrich Museumsgebäude

Der Außenanstrich des zentralen Museumsgebäudes, in dem sich die Cafeteria, der Wartesaal und einige Ausstellungsräume befinden, ist durch Wind und Wetter mittlerweile recht stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Insbesondere die Westseite hatte stark gelitten.

Daher wurde nun nach Jahren wieder eine gründliche Überarbeitung der Fassade beschlossen und mit dem Denkmalamt der Stadt Darmstadt im Vorfeld abgestimmt. Deren Mitarbeiter hatten bereits im Jahr 2017 den Farbton bestimmt, der nun als RAL 1015 „hellelfenbein“ die Fassade schützt.

Nach gründlichen Schleifarbeiten zur Entfernung der alten Lackschichten wurde ein zweimaliger Haftgrundanstrich aufgetragen. Dem folgten zwei Deckanstriche mit anschließender Verfugung. Auch Teile der Holzverschalung, die im unteren Bereich bereits weggefault waren, mussten erneuert werden.

Verschiedenes

Neben der Arbeit an Fahrzeugen, Gebäuden und Gleisen gehören auch regelmäßige Schulungen und Fortbildungen zum Alltag in der Museumsarbeit. Sowohl die Auffrischung von bereits Bekanntem als auch aktuelle Entwicklungen in zentralen Vorschriften des Eisenbahnwesens und des Unfallschutzes sind für alle Mitarbeiter relevant, die an den Fahrzeugen und in den Werkstätten tätig sind und sicherheitsrelevante Arbeiten durchführen.

Bevor im Bereich zwischen Lokschuppen und ehemaligem Lokführersozialgebäude die Lagercontainer aufgestellt werden konnten (wir berichteten), musste das Führerhaus einer Dampflok der Baureihe 50 umgelagert werden. Dieses Führerhaus wurde vor einigen Jahren vor der Schrottpresse gerettet und sollte als Ausstellungsstück neben dem Schnittkessel die Funktionsweise einer Dampflok anschaulich machen. Dieser Aufgabe hat zwischenzeitlich der begehbare Führerstand der 44 404 übernommen.

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