50 Jahre historischer Zugverkehr des Museumsbahn e.V.

Der Trägerverein unseres Eisenbahnmuseums wurde Ende 1970 in Darmstadt u.a. gegründet, um sogenannte Oldtimer-Fahrten mit Dampflokomotiven zu veranstalten.

1972 wurde hierfür die Werksdampflokomotive Nr. 4 von der Südzucker AG, Werk Regensburg, dem Verein gestiftet. Dabei handelt es sich um die 1903 von Maffei in München gebaute ehemalige bayerische Localbahnlokomotive Bauart BB II, Betr-Nr. 2527, die bei der Deutschen Reichsbahn die Loknummer 98 727 erhielt. Nach 40 Jahren Dienstzeit war sie 1943 zur Zuckerfabrik gekommen.

Bevor die Lok nach ihrer Abgabe an die Museumsbahn wieder auf Bundesbahngleisen eingesetzt werden konnte, mussten die Radsatzprofile durch Abdrehen berichtigt werden. Deshalb wurde sie am 22.10.1972 nach Würzburg zur nächstgelegenen Unterflurdrehbank geschleppt. Dort erfolgte auch die Ertüchtigung der Lok, um sie für Zugfahrten wieder verwenden zu können.

Da die Überführung der Lok nach Darmstadt einige Kosten erzeugte, kam die Idee auf, mit Sonderfahrten auf dem Weg Richtung Darmstadt Fahrgeldeinnahmen zu erzielen. So wurde für den 11.03.1973 die allererste Sonderfahrt des Museumsbahn e.V. geplant. Die Fahrtroute führte den Zug von Würzburg über Ochsenfurt und die damals noch existierende Gaubahn nach Weikersheim bis Lauda. Hier wurde die 98 727 mit dem Erreichen ihres ersten Etappenzieles nach Darmstadt abgehängt. Der Wagenpark des Sonderzuges mit den Fahrgästen ließ sich einem regulär verkehrenden Reisezug zurück nach Würzburg in Lauda anhängen.

Bei der 98 727 handelt es sich um eine kleine bayerische Lokalbahnlokomotive, deren Wasservorräte nicht ausreichen, die gesamte Strecke ohne Wasser nachzutanken zurückzulegen. So wurde ein Halt im Bahnhof Sonderhofen eingeplant. Dort fand sich eine bahnhofsnahe Gaststätte zur Verpflegung der Fahrgäste und im Ort eine Freiwillige Feuerwehr, welche gern die aus dem Rahmen des Üblichen fallende Aufgabe der Wasserversorgung einer Dampflok übernehmen wollte.

Zur Erinnerung an dieses Ereignis überreichte ein Vertreter der Feuerwehr dem Reiseleiter der Museumsbahn einen Wimpel mit entsprechender Widmung und die Museumsbahn ein Bild der Lok an den Einsatzleiter der Feuerwehr.

 

Die Fahrgäste haben die Fahrt mit Begeisterung aufgenommen. Neben der Wasseraufnahme gab es einiges zu sehen. So wurde ein Sonderhalt mit Scheinanfahrt an einer Steigung eingeplant. Dieses meisterte die „Susi“ mit Bravour und wurde jubelnd von den Fahrgästen gefeiert.

Für die Entwicklung des Vereins stellt diese Sonderfahrt eine wichtige Etappe dar. So konnte bis zum Jahresende 1973 die Mitgliederzahl auf 50 Personen verdreifacht werden.

Eine Würdigung der Geschehnisse rund um die erste Sonderfahrt wird am Samstag 11.03.2023 mit einem Vortrag im Wartesaal des Museums durch Uwe Breitmeier erfolgen. Er wird als langjähriger Vorstandsvorsitzender und damals eingesetzter Heizer von den Ereignissen berichten. Alle Interessierten sind hierzu herzlich eingeladen.

Nach einem Unfall befindet sich die „Zuckersusi“ seit einiger Zeit in einer grundlegenden Instandsetzung. Aktuell erfolgen Arbeiten an ihrem Kessel. Hierzu können Sie sich auf der Projektseite informieren.

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