© Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein

In den Jahren von 1891 bis 1913 stellte die Königlich-Württembergische Staatsbahn 110 Lokomotiven der württembergischen Klasse T 3 in Dienst. Diese wurden anfangs für den Dienst auf Nebenstrecken verwendet, kamen dann aber, als sie für die steigenden Zuggewichte zu schwach wurden, in den Rangierdienst.

Die ersten 15 Lokomotiven der Klasse T 3 erhielten kleine, neben dem Kessel angeordnete Wasserkästen mit nur 3,1 m3 Wasservorrat. Als sich diese für den Streckeneinsatz als zu gering herausstellten, wurden die folgenden 95 Lokomotiven mit größeren Wasserkästen versehen, die bis 5,3 m3 Wasser fassen können. Diese Bauart bewährte sich im Betrieb sonst ausgezeichnet, sodass keine weiteren konstruktiven Veränderungen vorgenommen werden mussten.

Die 89 339 lief bis 1925 unter ihrer Württembergischen-Staatsbahn-Nummer 947, wurde von der Deutschen Reichsbahn in die Baureihe 89.3 eingereiht und erhielt die heute angebrachte Loknummer. An welchen Orten diese Lokomotive bei der Württembergischen Staatsbahn und der Deutschen Reichsbahn eingesetzt wurde, lässt sich heute nicht mehr lückenlos feststellen, da die entsprechenden Betriebsbucheintragungen verschollen sind. Fest steht aber, dass sie 1928 im Bw Ulm beheimatet war. Von dort verkaufte sie die Deutsche Reichsbahn am 28.6.1928 an die Portland-Zementwerke Heidelberg als Werklok. Die Deutsche Reichsbahn verkaufte damals viele der von den Länderbahnen übernommenen Baureihen, um die Typenvielfalt mit ihrer schwierigen Ersatzteilwirtschaft zugunsten der neuen Einheitslokomotiven zu verringern.

Von den Portland-Zementwerken wurde sie im Werk Leimen bei Heidelberg als Werklok Nr. 1 eingesetzt. Dort war sie bis 1968 regelmäßig im Einsatz und dann noch bis 1972 als Reserve abgestellt. Um sie als technisches Denkmal zu erhalten, wurde sie 1975 dem Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein geschenkt.

Technische Daten

Bauart Cn2t
Höchstgeschwindigkeit 45 km/h
Kuppelraddurchmesser 1045 mm
Dienstgewicht 35,7 t
Länge über Puffer 8505 mm
Leistung 300 PS
Kohlenvorrat 1,3 t
Wasservorrat 5,3 m3
Dampfdruck 12 bar
Rostfläche 1,0 m2
Verdampfungsheizfläche 63,9 m2
Zylinderdurchmesser 380 mm
Steuerungsbauart Heusinger
Hersteller Maschinenfabrik Esslingen
Baujahr 1901
Fabrik-Nr. 3154