Jahresrückblick 2022

Ein für die Bahnwelt ereignisreiches Jahr 2022 neigt sich dem Ende entgegen. Daher ist es an der Zeit, das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen.

Erfreulicherweise wurden im Laufe des Jahres die Corona-Maßnahmen schrittweise gelockert (und auch nicht mehr verschärft), wodurch es uns möglich war wieder mehr Veranstaltungen anzubieten. Hierzu zählten neben den Großveranstaltungen Bahnwelttage und Dampflokfest auch eine Sonderveranstaltung an Ostern, die Tage der Industriekultur Rhein-Main sowie die monatlichen Betriebstage. An dieser Stelle herzlichen Dank für Ihre rege Teilnahme! Mit der internen Probefahrt nach Erbach i. Odw. im Juli unternahmen wir außerdem neuerliche „Gehversuche“ hinsichtlich Sonderfahrten. Für die anschließende öffentliche Fahrt gelang es uns leider nicht, die nötige Mindestfahrgastzahl zu erreichen. Im neuen Jahr sollen aber endlich wieder Sonderfahrten zu attraktiven Zielen – auch mit Dampfbespannung – angeboten werden. Seien Sie gespannt, was wir für Sie vorbereitet haben!

Die Vorstellung des geplanten Neubaus einer Abstell- und Reinigungsanlage für ICE-Züge der Deutschen Bahn auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs stellt einen neuen Meilenstein für die Bahnwelt dar. Dieses Projekt bietet uns die einmalige Möglichkeit, das kuratorische Konzept des Eisenbahnmuseums bedeutend zu erweitern. Dank der guten Kooperation mit der Bahn wird es möglich sein, die Abläufe des Rangierbahnhofs auf einer eigenen Ausstellungsfläche am ehemaligen Ablaufberg zu demonstrieren. Außerdem können wir in Zukunft auf einer eigenen ca. 1,2 km langen Hausstrecke Sonderfahrten unabhängig vom Netz der Deutschen Bahn durchführen.

Das Bauprojekt wird in den nächsten Monaten und Jahren unsere Vereinsarbeit wesentlich mitbestimmen. Daneben steht selbstverständlich weiterhin die Arbeit an den Fahrzeugen, Ausstellungen und der bestehenden Museumsinfrastruktur im Mittelpunkt. Hier konnten wir – zusätzlich zu den laufenden Unterhaltungsaufgaben – 2022 einige Projekte maßgeblich vorantreiben und abschließen.

Lokomotiven

In der Lokwerkstatt wurden dieses Jahr gleich drei Projekte erfolgreich zu Ende gebracht. Nach einigen Jahren des revisionsbedingten Stillstandes ist die 23 042 nun bereit für die Abnahmeprobefahrt, die Anfang 2023 erfolgen soll.

Parallel zur Fertigstellung der 23er erhielt die ELNA „184 DME“ im 50. Jahr ihrer Zugehörigkeit zum Eisenbahnmuseum eine Hauptuntersuchung an ihrem Fahrwerk, bei der glücklicherweise keine größeren Beanstandungen festgestellt wurden. Damit verfügt die Bahnwelt ab nächstem Jahr wieder über zwei betriebsfähige Dampfloks, die Sie bei unseren Veranstaltungen und Sonderfahrten im Einsatz erleben können.

Mit Abschluss der Arbeiten an den beiden Maschinen ging es in den letzten Wochen nahtlos mit einem Projekt weiter, dass aus Kapazitätsgründen in den letzten Jahren in einen Dornröschenschlaf verfallen war: Der umfangreichen Reparatur und Hauptuntersuchung der „Zuckersusi“ 98 727. Fahrwerk, Kessel und Führerhaus wurden schon vor einiger Zeit generalüberholt. Aktuell sind wir dabei die Feuerbüchse zu rekonstruieren, bevor es ans Zusammensetzen der Mallet-Lokomotive gehen kann.

Nicht zuletzt bekam 2022 auch eine Vertreterin der Dieselfraktion ihre Hauptuntersuchung: Die MaK-Stangendiesellok V62, Baujahr 1958, wurde im Laufe der vergangenen drei Jahre u. a. mit einem generalüberholten Getriebe ausgestattet, wozu eine weitgehende Zerlegung der Lok erforderlich wurde. Im Dezember hat sie unsere Werkstatt erstmalig aus eigener Kraft wieder für Probefahrten verlassen.

Wagen

Der Fokus der Arbeiten im Wagenwerk lag in diesem Jahr auf der betriebsfähigen Aufarbeitung der Donnerbüchse (Bi) 84 803. Hier wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten am Wagenkasten, im Innenraum und am Fahrwerk vorgenommen. Mit Fertigstellung des 1929 gebauten Personenwagens ist es uns nunmehr möglich, eine stilreine Garnitur aus Nebenbahnwagen mit 250 Sitzplätzen als Museumszug zusammenzustellen. Dieser kam zusammen mit der ELNA im Rahmen eines Lokschuppenfestes im Oktober erstmals zum Einsatz.

Ein weiteres Projekt war die optische Restaurierung des Wagen 20 der ehemaligen Gelnhäuser Kreisbahn, deren Fahrzeugbestand wir museal erhalten. Die aufwändige Sanierung umfasste die Beseitigung von Vandalismusschäden außen und innen, neue Fenster sowie eine Neulackierung. Nun können wir die komplette Zuggarnitur präsentieren, wie sie bis 1995 auf der Strecke von Wächtersbach nach Bad Orb im Einsatz war.

Ausstellungen

2022 konnten wir die Sanierung des Lehrstellwerks abschließen. Hier wurde die Modellschauanlage, anhand derer die leit- und sicherungstechnischen Abläufe im Kleinen demonstriert werden, sowohl visuell als auch technisch überarbeitet.

Für die Ausstellung der Schwerlastfahrzeuge haben wir von der Firma Kübler eine weitere MAN-Zugmaschine als Dauerleihgabe erhalten.

Da in Zukunft geplant ist, während Großveranstaltungen die Abläufe des Bahnpost- und Gepäcktransportwesens zu zeigen, haben wir im Laufe des Jahres vom Museum für Kommunikation in Frankfurt mehrere Transportfahrzeuge übernommen. Diese wurden zunächst eingelagert, bis mit ihrer Aufarbeitung begonnen werden kann.

Infrastruktur & Gelände

Auch in Sachen Infrastruktur des Museumsgeländes konnten wir im vergangenen Jahr wichtige Projekte vorantreiben oder abschließen. Mit Stand Nummer 8 ist vor wenigen Tagen das letzte neue Lokschuppentor montiert worden. Damit besitzen nun alle Lokschuppengleise die stilechten Tore mit hälftiger Holzverkleidung bzw. Verglasung, die auch bei geschlossenen Flügeln einen Blick auf die dahinter verborgenen Schätze erlauben.

Darüber hinaus haben wir die Trennwand zwischen altem Lokschuppen und geplantem Neubau vollständig errichtet.

Hinter dem Lokschuppen konnten wir einige Fortschritte bei der Sanierung des Gleises 22 machen. Nachdem letztes Jahr die Untersuchungsgrube freigelegt wurde, konnte mittlerweile das Gleis gestopft werden und ist somit in großen Teilen wieder nutzbar.

Schließlich haben wir in der ersten Hälfte dieses Jahres den Zaun an der Steinstraße erneuert. Dabei haben wir dort auch Lagercontainer aus dem ehemaligen Bw Darmstadt aufgestellt.

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Nach dem Erfolg der Erstauflage für das aktuelle Jahr ist auch für 2025 ein Kalender mit zwölf einzigartigen und handverlesenen Aufnahmen historischer Eisenbahnfahrzeuge in authentischer Kulisse des Eisenbahnmuseums entstanden.

Der Kalender ist ab sofort online oder im Museumsshop erhältlich!

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