Nach mehreren Jahren ohne Sonderfahrten auf dem öffentlichen Netz, ist es unser Bestreben künftig wieder Sonderfahrten anzubieten. Bevor wir jedoch „auf große Fahrt“ gehen, galt es die organisatorischen Abläufe zu überprüfen und unsere Fahrzeuge auf längeren Strecken zu testen.
Für den 10.03.2024 wurden in Kooperation mit unserem neuen Eisenbahnverkehrsunternehmen, der UEF GmbH, Fahrplantrassen von Darmstadt-Kranichstein nach Hanau und zurück bestellt und alle einsatzfähigen Fahrzeuge noch einmal untersucht. Für den „Fall der Fälle“ kamen uns schon am Vortag die Hanauer Kollegen mit ihrer V 60 447 entgegen, die sich am Zugschluss einreihte (siehe Bahnwelt Update (KW14/2024)).
Rund 100 Vereinsmitglieder und deren Angehörige bestiegen am Morgen pünktlich den Zug. Kurz nach 10:00 Uhr verlies der Zug Kranichstein in Richtung Messel. In Höhe der Dianaburg konnte der Regler dann vollständig geöffnet werden und die „ELNA“ konnte mal wieder zeigen, was in ihr steckt. Leider wurde die Fahrt durch zwei PZB-Zwangsbremsungen verzögert, was der Stimmung der Fahrgäste und der an der Strecke wartenden Fotografen keinen Abbruch tat. Ein an der Strecke wartender Vereinskollege wurde bezüglich der Störung um Rat gefragt und seine spontane Ferndiagnose sollte sich später in Hanau bewahrheiten. Ohne weitere Probleme wechselten wir in Babenhausen auf die Odenwaldbahn in Richtung Seligenstadt und weiter nach Hanau.
Dort angekommen begrüßten uns die Hanauer Kollegen. Unsere Fahrgäste bekamen die Gelegenheit das Betriebswerk zu besichtigen. Die Mitarbeiter der Werkstatt untersuchten indes den Wagenpark und natürlich die Lok. Der zuvor geäußerte Verdacht für den Grund der PZB-Zwangsbremsungen bestätigte sich. Die Lichtmaschine lieferte nicht die geforderte Spannung, um die PZB-Fahrzeugeinrichtung störungsfrei zu betreiben. Weitere Aufmerksamkeit verlangte das Fahrwerk der Lok. Dort bestand an einigen Stellen der Bedarf zur Nachjustierung.
Kurz nach 15.00 Uhr bestiegen die Fahrgäste, gestärkt von der Verpflegung des Hanauer Küchenteams, wieder den Zug. Unser Zug wurde (nun mit der V60 als Vorspann) in den Bahnhof rangiert. Von dort aus ging es ohne Halt auf die nordmainische Strecke Richtung Frankfurt. Auf halber Strecke konnte das geschulte Ohr ein Geräusch wahrnehmen, welches dem Lokpersonal Sorgenfalten auf die Stirn trieb. In Frankfurt Ost beantragten wir einen Zwischenhalt, den das Lokpersonal nutzte, um das Fahrwerk abermals zu untersuchen. Diesmal lag das Problem weiter vorne, am Kreuzkopf. Nach diesem Reparaturversuch fuhren wir weiter bis nach Frankfurt Süd, wo in Gleis 9 die Möglichkeit bestand den Zug zu verlassen und Platz für weitere Reparaturen war. Der Fahrplan war nur noch Makulatur, als das Lokpersonal beschloss, dass man mit den getroffenen Maßnahmen die Heimreise antreten könne. Wir machten uns darauf hin auf den kürzesten Weg nach Kranichstein. Dort ankommen, konnten alle verbliebenen Fahrgäste im letzten Tageslicht den Zug verlassen und die Lok zurück in den Lokschuppen fahren.
Auch wenn der Tag recht anstrengend war und nicht alles nach Plan verlaufen ist, konnten wir wichtige technische und organisatorische Erfahrungen machen, die für künftige Fahrten hilfreich sein werden.
Und Spaß gemacht hat es auf jeden Fall!