Die Lokomotiven der Serie BB II waren Mallet-Dampflokomotiven der Bayerischen Staatsbahn. Die Mallet-Lokomotiven sind eine spezielle Bauart von Dampflokomotiven, die von dem Schweizer Ingenieur A. Mallet 1884 entwickelt wurde. Diese Konstruktion besitzt zwei eigenständige Fahrwerke mit jeweils eigenen Antrieben. Das hintere Fahrwerk ist fest mit dem Lokrahmen verbunden. Das vordere Fahrwerk hingegen ist beweglich über einen Drehzapfen mit der Lokomotive verbunden. Charakteristisch für die Bauart Mallet ist auch die Arbeitsweise der Dampfmaschinen mit Verbundwirkung, wobei die hinteren Zylinder als Hochdruck- und die vorderen Zylinder als Niederdruckzylinder gebaut waren. Der Dampf wurde zuerst in die Hochdruckzylinder geleitet und danach in die Niederdruckzylinder. Die berühmteste deutsche Lokomotive dieser Bauart ist die Bayerische Gt 2×4/4 aus dem Jahre 1913. Die US-Baureihe 4000 („Big Boy“) der Union Pacific Railroad (UP), kann als ähnlich Bauart gesehen werden, da sie ebenfalls eine Gelenklokomotive war, jedoch handelte es sich hierbei nicht um eine Verbundlokomotive, da alle Dampfzylinder direkt vom Kessel versorgt wurden.
Die Lokomotiven der Serie BB II wurden speziell für die bayerischen Nebenbahnen mit engen Kurvenradien entwickelt. Obwohl die Deutsche Reichsbahn 1925 alle Fahrzeuge als Baureihe 98.7 übernahm, wurden fast alle wegen ihrer schlechten Laufeigenschaften in den 1930er Jahren verschrottet oder als Werklokomotiven verkauft.
Unsere Lokomotive wurde 1903 gebaut und unter der Nummer 2527 in Dienst gestellt. Im Jahre 1923 wurde sie von der Reichsbahn als 98 727 übernommen und dann 1942 an die Südzucker-AG, Regensburg verkauft. Dort erhielt sie die Nr. 4 und den Spitznamen „Zuckersusi“. 1958 erhielt sie einen neuen Kessel. 1972 wurde sie unserem Museum gestiftet und wird nach einem Rangierunfall aufwändig repariert.
HERSTELLER
BAUJAHR
AUSMUSTERUNG
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT
© Bahnwelt 2024. Alle Rechte vorbehalten.
Nach dem Erfolg der Erstauflage für das aktuelle Jahr ist auch für 2025 ein Kalender mit zwölf einzigartigen und handverlesenen Aufnahmen historischer Eisenbahnfahrzeuge in authentischer Kulisse des Eisenbahnmuseums entstanden.
Der Kalender ist ab sofort online oder im Museumsshop erhältlich!
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei personenbezogenen Hauptwörtern auf dieser Webseite die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.
Sie erhalten in Kürze eine E-Mail an die von Ihnen angegebene E-Mail-Adresse. Bitte bestätigen Sie Ihre Newsletteranmeldung über den darin enthaltenen Link.