Mit der Eröffnung der Main-Neckar-Eisenbahn (MNE) im Jahr 1846 erhielt Darmstadt recht früh einen Anschluss an die große Eisenbahn. Zudem war die MNE eine der ersten Bahnen, die an den Endpunkten an bereits vorhandene Bahnen Anschluss hatte: In Frankfurt gab es die Taunusbahn nach Wiesbaden und über Mannheim-Heidelberg führte das erste Teilstück der Badischen Hauptbahn.
Auch wenn es die MNE vermeiden konnte, die bizarrsten Experimente der Pionierzeit mitzumachen, waren die gleistechnischen und hochbautechnischen Anlagen dieser ersten Anlage mit dem, wie wir Bahnhöfe heute kennen, kaum zu vergleichen. Immerhin waren es noch richtige „Höfe“, die ordentlich mit einem soliden Zaun umgeben waren.
Im Empfangsgebäude gab es noch Wartesäle 1., 2., 3. und 4. Klasse. Dafür stand die Toilette, “Retirade” genannt, klassenlos am Ende des Bahnsteigs. Die winzigen Drehscheiben und Schiebebühnen wurden mit Muskelkraft bewegt.
Solche Bahnanlagen sind im Original kaum erhalten. Dafür zeigen wir ein exaktes Modell im Zustand von 1846 im Maßstab 1:87. Auf der Anlage dreht jeden Sonntag die Lokomotive „Rhein“ mit einem kurzen Zug ihre Runden. Bei größeren Veranstaltungen stehen dann zwei Bediener bereit, die einen Betrieb abwickeln, der über den originalen Fahrplan von 1846 mit 8 Zügen am Tag weit hinausgeht. Heute ist in der Wirklichkeit von diesem Bahnhof nichts mehr zu sehen, da dieser 1913 außer Betrieb gegangen ist und heute vom Steubenplatz überbaut ist.
Der Modellbahnklub aus Darmstadts Partnerstadt Alkmaar (NL), hat die Anlage des Main-Neckar-Bahnhofs vor einigen Jahren in liebevoller Detailarbeit restauriert. Anschließend haben sie in einem Video das Geschehen auf der Anlage sehr lebendig dargestellt.
Viel Vergnügen bei einer “Dampflokfahrt durch vergangene Zeiten“!
Zugänglichkeit der Ausstellung:
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