© Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein

Vor über 160 Jahren versank im Rhein bei Germersheim die Dampflokomotive "Rhein".

Die Lok wurde 1852 in Karlsruhe bei der "Maschinenbau-Gesellschaft Emil Keßler" für die Düsseldorf - Elberfelder Eisenbahngesellschaft gebaut. Der für den Transport eingesetzte Segler „Stadt Coblenz“ geriet in der Nähe der Stadt Germersheim in einen schweren Sturm, die Ladung verrutschte und die Lok versank.

Zwei Versuche die Lok wieder zu bergen misslangen, danach wurde die Bergung eingestellt. Seitdem liegt die Lok unter dem jetzigen oder ehemaligen Flussbett des Rheines, wahrscheinlich luftdicht abgeschlossen und wartet auf ihre Erlösung aus dem Dornröschenschlaf. 1992 begannen nach langjähriger Recherche die ersten konkreten Forschungsarbeiten auf Bestreben des Cochemer Lokführers a.D., Horst Müller, der für das Projekt einen Partner suchte und unser Eisenbahnmuseum sofort dafür gewinnen konnte. Nach über zwanzig Jahren intensiver Forschungsarbeit in Kooperation mit dem Geophysiker Prof. Bernhard Forkmann war es dank modernster Technik gelungen, mit hoher Wahrscheinlichkeit den Fundort der Lok im Rhein bei Germersheim zu bestimmen. Daraufhin wurde die Bergung für den 21.10.2018 angesetzt. Nach mehreren Wochen intensiver Grabungen konnte jedoch leider keine Lok gefunden werden (siehe Pressebericht). Die Enttäuschung bei allen Beteiligten war entsprechend groß. Das Projekt sollte an dieser Stelle als gescheitert erklärt werden.
 
Nachdem der erste Schock überwunden war, wurden Messungen und Analysen des Aushubs durchgeführt. Deren Auswertung wurden nun abgeschlossen. Den Ergebnisbericht können Sie weiter unten auf dieser Seite lesen. Unabhängig davon, insbesondere auch wegen des großen Zuspruchs Ihrerseits, wird das Projekt trotz des Rückschlags fortgeführt. Derzeit werden die für die Fortsetzung der Suche bestgeeigneten Möglichkeiten ermittelt. Nach einer erfolgreichen Bergung wäre die Lok "Rhein" immerhin die älteste erhaltene Dampflok Deutschlands und sollte dann als Dauerleihgabe des Landes Rheinland-Pfalz im Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein ausgestellt werden.
 
Für eine erfolgreiche Fortführung der spannenden Suche sind wir - neben dem moralischen Zuspruch - weiterhin auch über jede finanzielle Unterstützung Ihrerseits dankbar. Hierfür steht Ihnen unser Sonderspendenkonto zur Verfügung:
 
Sparkasse Darmstadt, IBAN: DE68 5085 0150 0000 7714 30
 
Herzlichen Dank für Ihren Beitrag zur Suche nach der Lok im Rhein! 

 
Auf dieser Seite finden Sie alle Informationen, Neuigkeiten und Berichte zum Forschungsprojekt und zur Lok "Rhein":


Ergänzungen der Ursachenforschung zum gescheiterten Bergungsversuch (12.5.2019)

1. Seit dem Abschlussbericht zur Ursachenforschung Ende 2018 ist fast ein halbes Jahr vergangen. In diesem Zeitraum sind weitere wichtige Details zur Aufklärung der Ursache für den gescheiterten Bergungsversuch ermittelt worden, die ein vertieftes Verständnis des bedauerlichen Misserfolges liefern. 

2. Im Zuge der seit der Rheinbegradigung im 19. Jahrhundert nachfolgenden Rheinregulierung im 20. Jahrhundert sind 1928 bei Germersheim 91 Grundschwellen in die ufernahe Grundsohle des Rheins eingebaut worden (interner Bericht der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mainz von 1967; dankenswerterweise von Herrn Heinz Blaschke, Mainz recherchiert), die aus sog. Senkfaschinen bestehen. Das sind ca. 8 m lange, knapp 1 m dicke „mit schweren Steinen gefüllte Hüllen aus Faschinen, mit Draht umschnürt“ (u. a. Frankfurter Zeitung vom 17. 2. 1928; dankenswerterweise von Herrn Dieter Schaub, Heidesheim recherchiert).

3. In der SWR-Landesschau am 24.9.2018 sind Faschinenreste vermischt mit Buhnensteine gezeigt worden, wie sie bei den Testarbeiten zum Absaugen des Kieses am vermuteten Lageort der Lok unter der heutigen Buhne 527 in der Nähe des eingesetzten Saugrohres mit gefilmt worden sind. Daraus ergibt sich die naheliegende Schlussfolgerung, daß als Kernsteine dieser Senkfaschinen die beim Rückbau angetroffenen magnetitreichen Gabbro-Brocken aus dem kristallinen Odenwald infrage kommen.

4. Mit diesen o. g. Indizien scheint sich vorerst die Kausalkette zu schließen, wonach als Ursache für die gemessene geomagnetische Anomalie am Buhnenkopf der Buhne 527 alte Senkfaschinen mit stark magnetisch wirksamer Gabbro-Füllung anzusehen sind, die lange Zeit später womöglich zufällig von der heutigen aus einer Quarzitsteinschüttung bestehenden Buhne überbaut worden sind.

5. Das Suchteam hatte sich aber nicht nur verpflichtet, die Ursachenforschung voranzubringen, sondern auf der Grundlage der seit 1987 betriebenen Archivrecherchen weitere Anstrengungen zu unternehmen, die versunkene Lok doch noch zu finden. Inzwischen haben jüngste geophysikalische Messungen neue aussichtsreiche Meßdaten geliefert, deren erste positive Bewertung durch Wiederholungsmessungen zunächst noch untermauert werden muss.


Ursachenforschung zum gescheiterten Bergungsversuch abgeschlossen - Abschlussbericht (14.12.2018)

Nachuntersuchungen zur Aufklärung der Ursache für die gescheiterte Bergung der Keßlerlok 205 am Kopf der Buhne 527 unterhalb von Germersheim

1. Im Ergebnis einer Krisensitzung aller am Bergungsvorhaben Beteiligten am 1.10.2018 in Mainz waren die Bergungsaktivitäten der OHF am 2.10.2018 eingestellt worden. Das Suchteam verpflichtete sich, sofort noch in der Phase des Rückbaus mit Nachuntersuchungen zur Klärung der Ursache für die erfolglose Bergungsoperation zu beginnen. 

2. Alle von der OHF durchgeführten Operationsschritte erfolgten wunschgemäß nach den Vorgaben einer schonungsvollen Bergung des gesuchten Objektes. Zusätzliche Sondierungen und das über das Sollmaß vorgenommene tiefere Ausheben des Kieses brachten weder Anzeichen für das Vorhandensein der Lok am vorgegebenen „Fundpunkt“ noch einen Anhaltspunkt für die Ursache der an der Oberfläche (auf dem Wasser) gemessenen geomagnetischen Anomalie. 

3. Da nach eingehender Überprüfung weder ein Lage- noch ein Einmessfehler für den angegebenen Bergungspunkt festgestellt wurde, konzentrierten sich die Nachuntersuchungen auf die Frage nach bisher unbekannten Besonderheiten am bzw. unter dem Fuße des Buhnenkopfes. Zu suchen war insbesondere nach magnetisch wirksamen Gesteinsbrocken („Fremd“-Material“, das zusammen mit dem üblichen aus dem Hunsrück-Taunus-Quarzit-Rücken stammenden Buhnen-Material verklappt worden sein könnte), die beim Ausbringen des Kieses wegen ihrer „geringen“ Größe nicht aufgefallen waren. Es war im übertragenen Sinne die Suche nach einem unter dem Buhnenkopf im Kies eingelagerten Ersatzmaterial, das die Anwesenheit der gesuchten Lok vorgetäuscht haben konnte.

4. Die Tiefenlage des jetzt zu suchenden magnetisch (hochwirksamen) Ersatzmaterials war aus der gefundenen geomagnetischen Anomalie eindeutig ermittelt worden. Sie betraf die oberen Meter des Kiesbettes unter dem Fuße des Buhnenkopfes der Buhne 527 zwischen 91 – 87 m üb. NN, in denen ja die Lok vermutet wurde. Deshalb bestand die gut begründete Aussicht, dieses zuletzt ausgehobene Material vor dem Rückbau noch im oberen Bereich des ausgebrachten Schüttgutes wiederzufinden. 

5. Da die Rückbauaktivitäten durch die Nachuntersuchungen auf dem Schüttmaterial nicht merklich behindert werden durften, waren nur stichprobenartige Messungen möglich. Es muß als ein Glücksfall gewertet werden, daß mit Hilfe unseres Sponsors, der Firma „analytec Dr. Steinhau“ (Chemnitz), am 8./9.10.2018 einige Dutzend magnetisch sehr auffälliger Gesteinsbrocken nachgewiesen wurden, die oben auf den Schüttbergen bzw. abgerollt an deren Flanken anzutreffen waren und die sich auch ihrem äußeren Habitus nach deutlich von dem üblichen Buhnenmaterial (Quarzit) abhoben. Ein Küchen- oder Büro-Magnet haftet daran selbst an senkrecht verlaufenden Flächen. 

6. Die jetzt notwendigen petrologisch/petrophysikalischen Untersuchungen erfolgten dankenswerterweise durch Prof. Dr. Ernstson (Uni Würzburg), Prof. Dr. Stanek und Dr. Käppler (TU Bergakademie Freiberg) und erbrachten folgendes Ergebnis: 

- Gesteinsansprache: magnetitreicher Gabbro

- Schockbeanspruchung: nicht vorhanden

- magnetische Suszeptibilität: 0,12 – 0,17

- Dichte: 3,1 g/ccm

- Magnetit-Gehalt: 5 – 10 %

7. Mit den oben angegebenen Kennwerten läßt sich abschätzen, daß für die an der Oberfläche gemessene geomagnetische Anomalie ein Pulk von etwa 1500 Gabbro-Brocken von ca. 15 kg Einzelgewicht ausreicht, um genau diese Anomalie zu erzeugen. Zum Vergleich heranzuziehen ist eine Abschätzung der Anzahl der in der Buhne verbauten Quarzit-Buhnenstein: 15000. Hier scheint der  eher  seltene Fall vorzuliegen, daß  - aus welchen Gründen auch immer *) – etwa 10 % anderes (fremdes) Buhnenmaterial mit verklappt worden ist, dessen Herkunft jetzt natürlich auch noch aufgeklärt werden sollte.

*) Daß dies nicht der Regelfall sein konnte, wurde schon 2009 gleich nach der Erstmessung auf dem Wasser festgestellt, als die beiden zur Buhne 527 benachbarten Buhnen 525 und 529 untersucht und als magnetisch völlig unauffällig eingestuft wurden.

8. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Steinbrüche im Hunsrück und im Odenwald konsultiert, die auch schon in der Vergangenheit Material für den Wasserbau geliefert hatten. Von besonderem Interesse waren Gabbro-Vorkommen im Frankenstein-Komplex des vorderen (oder kristallinen) Odenwalds. Eine Probenahme vor Ort ermöglichte schließlich einen Abgleich mit dem wahrscheinlich unter dem Fuße des Buhnekopfes im Kies eingelagert gewesenen Ersatzmaterial. Übereinstimmung mit den o. g. Kennwerten in engen Grenzen legen die Vermutung nahe, daß dieses Ersatzmaterial aus einer jener auch dort nur selten vorkommenden lokalen eisenerzreichen Gabbro-Partien aus Steinbrüchen des Odenwalds stammt (s. auch 10.).

9. Diese plausibel erscheinende Hypothese als Ursache für den gescheiterten Versuch, die Lok zu bergen, kann wahrscheinlich in Zukunft durch weitere Detailuntersuchungen verdichtet werden. Das Suchteam erachtet es jetzt jedoch als wichtiger, insbesondere auch unter dem Eindruck der vielen aufmunternden Zuschriften, die Suche nach der Lok im Rhein nicht aufzugeben, vor allem aber in der Verantwortung gegenüber allen Sponsoren, der Agentur BARTENBACH, dem SWR,  der OHF, dem Fotoverlag HERDAM und den vielen  Lok-Begeisterten, die wir bisher mitgenommen haben, eben dieses Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Die überwiegende Wertschätzung der bisherigen Ergebnisse bei der Suche nach der Keßler-Lok 205 und die nicht abzuweisende Aussicht, diese Lok eines Tages doch noch zu finden und zu bergen, erzeugen eine starke Motivation, das Projekt „Lok im Rhein“ beim Schirmherrn, dem Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein, fortzuführen. Erste konkrete Schritte in dieser Richtung sind bereits im Gange.

10. Zu den magnetischen Eigenschaften des Frankenstein-Komplexes gibt es aufschlußreiche Beiträge im Internet, z. B.:

# https://de.wikipedia.org/wiki/Frankenstein-Komplex

# https://de.wikipedia.org/wiki/Frankensteinmassiv

# http://www.scinexx.de/dossier-detail-114-8.html

# https://de.wikipedia.org/wiki/Ilbes-Berg

Auch der SWR berichtete über die Ergebnisse der Untersuchungen: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/Versunkene-Lok-im-Rhein-Warum-wurde-die-Lok-nicht-gefunden,av-o1079669-100.html


Kommentar von Prof. Dr. Rainer Schreg (Uni Bamberg) zum Projekt aus archäologischer Sicht (14.11.2018)

Der Archäologie-Professor Rainer Schreg von der Universität Bamberg bewertet in seinem Blog "Archaeologik" das "Forschungsprojekt" rund um die Lok Rhein als Musterbeispiel historischer Neuzeit-Archäologie, blickt allerdings auch kritisch auf die Diskrepanz zwischen medial unterstützter Schatzsuche und professioneller, wissenschaftlicher Forschung. Ein sehr lesenswerter Artikel:

http://archaeologik.blogspot.com/2018/10/die-lokjager-historische-archaologie.html


Die Ursachenforschung ist fast abgeschlossen! (13.11.2018)

Die seit der Absage der Bergung der ‚Lok Rhein‘ am 02. Oktober 2018 vorgenommenen Nachforschungen zur Ursache des Scheiterns an dem bezeichneten Punkt sind fast abgeschlossen. Das Forscherteam hat auch hier wieder intensiv gearbeitet.

Auf der Suche nach einer Besonderheit am Fuß des Buhnenkopfes der Buhne 527 sind wir auf ein Fremdgestein gestoßen, das ein Bild lieferte, das dem der erhofften Lok äußerst ähnlich ist. Die Detailuntersuchung dieses Materials in Speziallaboren läuft derzeit. Wir hoffen, über die endgültigen Ergebnisse in ca. drei Wochen ausführlich berichten zu können.

Unabhängig davon sind Überlegungen gereift, wie dieses Projekt erfolgreich fortgesetzt werden kann.


Die älteste Dampflok Deutschlands bleibt bis auf weiteres ein Schatz im Rhein

Großflächige Ausgrabungsarbeiten konnten die Lok „Rhein“ nicht zutage fördern

Mainz/Germersheim, 2. Oktober 2018. „Ich bin bestürzt und ratlos. Ich kann mir nicht erklären, welche Anomalie wir bei unseren jahrelangen, wiederholten Messarbeiten an der Buhne 527 bei Germersheim ausgemacht haben“, sagte Prof. Dr. Bernhard Forkmann am späten Montagabend bei einem Treffen aller Projektbeteiligten der Suche nach der ältesten Dampflok Deutschlands in Mainz. Wolfhard Neu vom Bergungsunternehmen OHF hatte zuvor mitgeteilt, dass bei der großflächigen Suche am ausgemachten Bergungsort keine Kessler-Lok „Rhein“ ausfindig zu machen sei.

Das Flussbauunternehmen hat in den vergangenen Tagen eine Fläche von über 450 Quadratmetern bis zu einer Tiefe von neun Metern ausgebaggert – ohne Erfolg. Neben dem exakt von den Schatzsuchern ausgemachten Fundort hatte Neus Firma auch eine weitere Verdachtsstelle freigelegt. OHF hat anstatt bis auf die geplante Tiefe von fünf Metern, aufgrund des fehlenden Auftauchens des gesuchten Eisenkörpers, fast doppelt so tief gebaggert. Zwei unabhängige Unternehmen waren vor Ort und haben den Rhein erneut abgesucht und Messungen vorgenommen. Auch die Spezialunternehmen und die Kampfmittelräumer, die zur Unterstützung geholt wurden, blieben erfolglos.

So erkannte der Geophysiker Prof Dr. Forkmann, der die Messungen seit Anfang der 90er-Jahre mit den Schatzsuchern durchgeführt hatte, am Montagabend an: „An der Buhne 527 liegt keine Lok im Rhein.“ Er selbst könne keine anderen Messungen und Überprüfungen durchführen als die, die bereits stattgefunden hätten. Er werde seiner wissenschaftlichen Verpflichtung und seiner persönlichen Motivation nachgehen und versuchen aufzuklären, was die Anomalie bei den magnetsensorischen Messungen in unterschiedlichen Jahren, Jahreszeiten und bei unterschiedlichen Rheinständen in den letzten Jahrzehnten ausgelöst habe. Aber die Suche sei für den Moment gescheitert.

Weitaus emotionaler fielen die Reaktionen der Schatzsucher Horst Müller, Uwe Breitmeier und Volker Jenderny aus. „Heute ist unser Lebenstraum geplatzt. Wir haben teilweise 30, teilweise 25 Jahre nach der Lok ‚Rhein‘ gesucht und waren uns so sicher, sie gefunden zu haben. Dieses Gefühl, dass die Schatzsuche gescheitert ist, lässt sich noch nicht in Worte fassen. Wir müssen diese Information erst noch verarbeiten“, sagten die Schatzsucher. Einigkeit bestand darüber, dass eine weitere Suche – ob an dieser Stelle oder einer anderen – für die älteren Herren ausgeschlossen sei.

Baustelle wird rückgebaut, Bergung am 21. Oktober 2018 abgesagt

Für alle Projektbeteiligten geht die Arbeit nun ohne die Lok weiter: Das Bergungsunternehmen OHF wird in den kommenden Tagen mit dem Rückbau der Baustelle beginnen und die abgetragene Buhne fachmännisch wiedererrichten. Prof. Dr. Forkmann wird vor Ort versuchen herauszufinden, was die Anomalie bei seinen Messungen ausgelöst hatte. Das Projektbüro „Jäger der versunkenen Lok“ wird die Bergung absagen und mit zahlreichen involvierten Parteien, von Fans über Medien bis zu Spendern, Sponsoren und weiteren Unterstützern des Projekts sprechen. Und die Schatzsucher Horst Müller, Uwe Breitmeier und Volker Jenderny werden – wie tausende Bahnbegeistere und Fans, die das Projekt über die Jahrzehnte hinweg gepackt hat – vor allem eins tun müssen: den Schock und die Enttäuschung verdauen.

Hintergrund:

Sie ist das älteste Denkmal deutscher Eisenbahngeschichte und ein wertvolles Gut der Industriekultur – die Dampflok „Rhein“. 1852 in den Kessler-Werken in Karlsruhe gebaut, fiel sie im selben Jahr auf dem Weg zu ihrem Einsatzort auf der Bahnstrecke Düsseldorf-Elberfeld bei Germersheim in den Rhein. Dort liegt dieser „Schatz“ nun seit 166 Jahren begraben. Bisherige Versuche, die Lok „Der Rhein“ zu bergen, schlugen fehl, dann geriet sie in Vergessenheit. Spätere Anläufe zur Ortung zogen sich über Jahrzehnte hin. Nun glaubte man den „Schatz im Rhein“ wiederentdeckt, die Bergung sollte in diesem Jahr stattfinden.


Es wird spannend: Die Bergungsvorbereitungen haben begonnen! (19.09.2018)

Seit Ende August ist an der Rheinbuhne, unter der die Lok "Rhein" liegt, ein Ponton der Firma OHF, die die Bergung durchführt, verankert. Mit einem darauf installierten Kran/Bagger wurden bereits 21 Meter lange Spundwände in den Rheingrund versenkt, um die Fundstelle vor der Strömung zu schützen. Derzeit wird die Buhne abgetragen und ca. 3000 Tonnen Sand, Kies und Geröll ausgebaggert. Danach wird die Lok von Tauchern mit einem Kiessauger behutsam freigelegt, um dann in gut einem Monat, am 21.10.2018, endlich gehoben zu werden:

  

Fotos: Projektbüro "Jäger der versunkenen Lok"

Hier geht's zur vollständigen Pressemitteilung des Projektbüros.

Außerdem finden Sie in der SWR Mediathek eine neue spannende und umfassende, 90-minütige Dokumentation über das gesamte Projekt, vom Bau der Lok 1852 bis zu den Bergungsvorbereitungen der vergangenen Wochen und einem Ausblick bis zum 21.10..


Die Lok im Rhein wird international: Das Wall Street Journal und The Times, London, berichten über die Lokjäger! (10.09.2018)

Das Wall Street Journal, die mit 2 Millionen Lesern auflagenstärkste Zeitung der USA, berichtet in einem umfangreichen Artikel über die Schatzsuche im Rhein. Auch The Times, Redaktion London, hat einen großen Artikel verfasst. Damit hat die Lok "Rhein" - wie schon 1852 - auch international Aufsehen erregt!

Den kompletten Artikel des Wall Street Journals können Sie hier nachlesen.

Den Artikel der Times finden Sie hier.


Unterstützung von höchster landespolitischer Ebene für die Bergung (19.08.2018)

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer lobt unser Bergungsvorhaben und ruft zur Unterstützung des Crowdfunding-Projekts zur Bergung der Lok auf: www.startnext.com/jaeger-der-versunkenen-lok-2


Die FAZ berichtet in einem umfangreichen Artikel über Lokführer a.D. Horst Müller und das Bergungsprojekt! (03.08.2018)

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschien am 03.08.2018 ein großer Bericht über Horst Müller, den pensionierten Lokführer, für den das Projekt "Lok Rhein" gewissermaßen sein Lebenswerk ist. Dabei wird sein Leben, seine Begeisterung für die Eisenbahn und natürlich sein Einsatz für das Bergungsprojekt portraitiert und (in der Onlineversion) mit vielen Bildern und Multimedia-Beiträgen untermalt. Den Link zum Artikel finden Sie hier.


Interview mit Volker Jenderny zum Forschungsprojekt und der Bergung (26.06.2018)

Am vergangen Wochenende war unser Team der Lok Rhein auf der Spur1 Messe im Technikmuseum Sinsheim. Dabei entstand folgendes Interview mit unseren Mitarbeitern, das alle Neuigkeiten zur Lokbergung kurz zusammenfasst. Das nächste Mal sind wir am 9. September im Technikmuseum Speyer mit einem Infostand vertreten.

https://youtu.be/fgcMA2dOJas


Diorama des Unglücks der Lok Rhein als Leihgabe in der Bahnwelt! (03.05.2018)

Herr Ernst Müller aus DA-Arheiligen baute das unten abgebildete Diorama. Die Szenerie zeigt das Transportschiff auf seiner Fahrt über den vom Sturm aufgewühlten Rhein als die Lok "Rhein" gerade von Deck rutscht.

Herzlichen Dank für die Leihgabe! Das Diorama kann ab sofort im Wartesaal des Eisenbahnmuseums besichtigt werden.


Offizielle Pressemitteilung des Projektbüros zur PK am 12.04.2018 in Mainz (12.04.2018)

  

1. Bild: Das Team: v.l.n.r.: Mario Schmiedicke, SWR-Redakteur; Wolfhard Neu, OHF Bergungsunternehmen; Uwe Breitmeier, Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein; Michael Hattemer, Sparda Südwest eG; Prof. Dr. Bernhard Forkmann, Geophysiker; Horst Müller, pensionierter Lokführer aus Cochem; Peter Boudgoust, SWR-Intendant; Dr. Simone Schelberg, SWR-Landessenderdirektorin Rheinland-Pfalz; Andreas Manthe, Sparda Südwest eG; Tobias Bartenbach, Leiter Projektbüro „Jäger der versunkenen Lok“

2. Bild: Die Schatzsucher: v.l.n.r.: Horst Müller, pensionierter Lokführer aus Cochem; Uwe Breitmeier, Vorsitzender des Vorstandes Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein.

3. Bild: Hochkarätiges Publikum: Günther Dudek, SWR-Hauptabteilungsleiter; Michael Hattemer, Sparda Südwest eG; Andreas Manthe, Sparda Südwest eG; Peter Boudgoust, SWR-Intendant; Dr. Simone Schelberg, SWR-Landessenderdirektorin Rheinland-Pfalz; Mario Schmiedicke, SWR-Redakteur; Uwe Breitmeier, Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein; Horst Müller, pensionierter Lokführer aus Cochem; Prof. Dr. Bernhard Forkmann, Geophysiker; Wolfhard Neu, OHF Bergungsunternehmen

Älteste Dampflok Deutschlands wird aus dem Rhein geborgen

Sie ist das älteste Denkmal deutscher Eisenbahngeschichte und ein wertvolles Gut der Industriekultur – die Dampflok „Der Rhein“. 1852 in den Kessler-Werken in Karlsruhe gebaut, fiel sie im selben Jahr auf dem Weg zu ihrem Einsatzort auf der Bahnstrecke Düsseldorf-Elberfeld bei Germersheim in den Rhein. Dort liegt dieser „Schatz“ nun seit mehr als 165 Jahren begraben.

Mainz, 12. April 2018. Bisherige Versuche, die Lok „Der Rhein“ zu bergen, schlugen fehl, dann geriet sie in Vergessenheit. Spätere Anläufe zur Ortung zogen sich über Jahrzehnte hin. Doch nun endlich wurde der „Schatz im Rhein“ wiederentdeckt, die Bergung soll noch in diesem Jahr stattfinden: am 21. Oktober 2018.

Ein Jahrhundertprojekt, das viele Kräfte vereint: Schatzsucher, Möglichmacher, Geschichtenerzähler und Unterstützer.

Die Schatzsucher um den ehrenamtlichen Museumsleiter der Eisenbahnwelt Darmstadt-Kranichstein Volker Jenderny, den pensionierten Lokführer Horst Müller und den Geophysiker Prof. Dr. Bernhard Forkmann haben ein Vierteljahrhundert gesucht, gemessen, gehofft und gebuddelt – ohne Erfolg. Bis ein Zufall ihnen die richtige Schatzkarte in die Hände spielte. Jetzt sind die Eisenbahnromantiker sicher, die älteste noch existierende Dampflokomotive Deutschlands gefunden zu haben.

Möglichmacher Tobias Bartenbach, CEO der Agentur Bartenbach und Leiter des Projektbüros „Jäger der versunkenen Lok“, sagt: „Unser Ziel ist es, das Vorhaben der Schatzsucher zum verdienten Erfolg zu führen. Und nebenbei ein Stück deutscher Geschichte und Industriekultur zu rekonstruieren.“ Ein kostspieliges Unterfangen, das trotz zahlreicher Unterstützer auf weitere finanzielle Hilfe angewiesen ist. Deshalb kann ab sofort jeder mittels Crowdfunding über die Plattform www.startnext.de/jaeger-der-versunkenen-lok zur Bergung der Lok beitragen. „Wir hoffen auf viele kleine Unterstützungen, die es am Ende ermöglichen, das Gesamtbudget in Höhe von einer halben Million Euro zusammenzutragen“, so Bartenbach.

Medial begleitet wird das Projekt bereits seit den Suchanläufen vor 25 Jahren vom Geschichtenerzähler SWR. SWR-Intendant Peter Boudgoust erklärt: „Es ist ein echtes Projekt zum Mitfiebern: Gelingt es, die älteste noch existierende Dampflok Deutschlands im Kiesbett des Rheins zu bergen? ‚Jäger der versunkenen Lok‘ ist eine Schatzsuche mit ungewissem Ausgang, die wir auf allen Kanälen begleiten – im Fernsehen, im Hörfunk und interaktiv im Netz. So schafft der SWR ein einzigartiges Erlebnis für den Südwesten und bringt Menschen zusammen. Und am Ende steht hoffentlich eine 166 Jahre alte Lok im Trockenen.“

Einer der Unterstützer des Projekts, neben den zahlreichen kleinen des Crowdfundings, ist die Sparda-Bank Südwest. Andreas Manthe, Leiter Kommunikation & Marketing, erläutert: „Die Bergung der Lok ist für die Sparda-Bank eine einzigartige Geschichte, weil sie unmittelbar mit der Entstehung der Sparda-Bank zu tun hat. 1899 gründeten Eisenbahnbeamte, Hilfsbeamte und Arbeiter im Eisenbahndirektionsbezirk Mainz eine Spar- und Darlehenskasse als genossenschaftliche Selbsthilfeeinrichtung. Später wurde aus der Eisenbahn-Spar- und Darlehnskasse die Sparda. Mit der Sparda Stiftung Kunst, Kultur und Soziales unterstützen wir daher dieses tolle Projekt.“

Das Bergungsvorhaben und der Termin wurden der Öffentlichkeit am heutigen Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz erstmals vorgestellt.

Weitere Informationen finden Sie unter www.lok-jaeger.de. 

Bild- und Textquelle:

Projektbüro „Jäger der versunkenen Lok“


Pressekonferenz in Mainz - Der Termin für die Bergung steht! (11.04.2018)

Am Donnerstag, den 12.04.2018, 11 Uhr, findet eine Pressekonferenz zum neuesten Stand des Projekts "Lok Rhein" in Mainz statt.

Dabei wird sich auch unser neuer Projektpartner, die Mainzer Projekt- und Kommunikationsagentur Bartenbach, vorstellen. Das Projektbüro unterstützt das Forschungsteam und will Techniker, Ingenieure, Unterstützer, Sponsoren und Behörden für die Bergung der Lok begeistern und zusammenbringen.

Damit sind mittlerweile drei Institutionen in das Projekt eingebunden, um die baldige Bergung der Lok Rhein zu ermöglichen: Die Bahnwelt als kulturhistorische Einrichtung zusammen mit Prof. Bernhard Forkmann und Horst Müller, die Bartenbach AG als "Möglichmacher" und der SWR als Berichterstatter.

Außerdem läuft am Samstag, den 14.04.2018 von 15:45 - 16:15 Uhr auf dem SWR die Eisenbahnromantik-Sondersendung "Jäger der versunkenen Lok". Die Sendung wird am Montag, den 16.04.2018 um 14:15 Uhr wiederholt.


Bericht über die mediale Begleitung des Projekts durch den SWR und die geplante Bergung (02.02.2018)

Im Oktober 2018 soll die Bergung der Lok "Rhein" stattfinden. Der SWR wird diese auf allen Kanälen begleiten und dokumentieren und dreht im Vorfeld eine Dokumentation über die Geschehnisse im Jahre 1852, als die Lok im Rhein bei Germersheim versank. Einen Bericht dazu finden Sie unter https://www.swr.de/swraktuell/rp/eine-tolle-geschichte-zum-mitfiebern-jaeger-der-versunkenen-lok/-/id=1682/did=21088428/nid=1682/iwf26o/index.html


Ankündigung: Vortrag zum aktuellen Stand des Projekts am 25.10.2017 im DB Museum Nürnberg (13.08.2017)

Prof. Bernhard Forkmann wird am Mittwoch, den 25.10.2017, ab 19 Uhr im DB Museum Nürnberg nochmals seinen Vortrag über das Forschungsprojekt "Lok Rhein" halten und dabei Einblicke in die langwierige Suchaktion und die neuesten Forschungsergebnisse gewähren.

Einlass: 18.30 Uhr, Beginn: 19 Uhr, Kosten: Eintritt für das DB-Museum, Dauer: 90 Minuten (inkl. anschließender Diskussion)


Ankündigung: Vortrag zum aktuellen Stand des Projekts am 04.10.2017 im Eisenbahnmuseum (12.06.2017)

Der Geophysiker Prof. Bernhard Forkmann, der u.a. die Echolot-Messungen auf dem Rhein geleitet hat, wird am Mittwoch, den 04.10.2017 ab 20 Uhr im Wartesaal des Eisenbahnmuseums einen Vortrag über das Forschungsprojekt "Lok Rhein" halten und dabei über den aktuellen Stand und die Entwicklung der Forschungsarbeiten berichten.

Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Buch zur "Lok im Rhein" erschienen! (14.01.2017)

Seit über 20 Jahren arbeitet das Eisenbahnmuseum an dem Projekt "Lok RHEIN". Im Jahr 2012 konnten wir endlich den genauen Fundort der Lok feststellen und das Ergebnis durch mehrere Nachmessungen bestätigen.
Nun ist über die bisherige Forschungsarbeit ein Buch erschienen:

Lok im Rhein, Herdam-Verlag, ISBN: 978-3-933178-38-1.

Sie können das Buch zum Preis von 19,80€ bei uns im Eisenbahnmuseum käuflich erwerben (kein Versand seitens des Eisenbahnmuseums) oder direkt beim Herdam-Verlag bestellen.

Die "älteste" Lok Deutschlands, wo steht sie? Noch liegt sie, begraben vor über 160 Jahren unter mehreren Metern Kies im alten Rheinbett, bei Germersheim und wartet darauf, aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt zu werden. Sie nach so langer Zeit überhaupt wiederzufinden, war ein spannungsreiches Abenteuer für passionierte Schatzsucher. Und es brauchte mehr als zwei Jahrzehnte Quellenstudiums, um eine tragfähige Schatzkarte zu entwickeln.
Parallel dazu wurden es 14 geophysikalische Messexkursionen, um schließlich einen gültigen "geomagnetischen Fußabdruck" der Keßler-Lok 205 einzufangen. Viele Fragen drängten sich auf: Wie hat sich der Schiffsunfall auf dem Rhein im Jahre 1852 mit der Lok an Bord zugetragen? Wie findet man ein im Untergrund verborgenes eisernes Objekt von 20 Tonnen? Wo genau liegt die Fundstelle? Wem genau gehört diese Lok heute? Wann und wie wird die Lok gehoben? Wo soll sie zukünftig ausgestellt werden? Eines ist sicher: Die Keßler-Lok 205 ist kein Phantom, sondern ein hochinteressanter Kulturschatz, den es jetzt nach seiner Wiederentdeckung endlich zu bergen lohnt.

Rezensionen:

  • In der Zeitschrift "Miniaturbahnen" (MIBA), Ausgabe 3/2017, S. 81: Als PDF öffnen
  • Im Magazin "Drehscheibe", Ausgabe 278, S. 130: Als JPG öffnen
  • Im Magazin "Bahn-Report", Ausgabe 2/2017, S. 78: Als JPG öffnen
  • In den Mitteilungen der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V. (DGG), Ausgabe 2/2017, S. 47: Als PDF öffnen
  • In den Geowissenschaftlichen Mitteilungen (GMIT), Ausgabe 68/2017, S. 108: Als PDF öffnen
  • Im Magazin "DME - Die Museumseisenbahn", Ausgabe 2/2017, S. 34: Als PDF öffnen
  • Im Katalog des Rhenania-Buchversands, Ausgabe 12-15/2017, S. 21: Als PDF öffnen


Aktueller Stand der Forschungsarbeiten (19.03.2016): Georadar-Messung zur Bestätigung bisheriger Messergebnisse

Nachdem die im letzten Sommer durchgeführten Echolot-Messungen nicht den erhofften Erfolg in Form eines 'Umrissbildes' erbrachten, haben wir am 19.03.2016 durch eine weitere Georadar-Messung unsere bisher erarbeiteten Ergebnisse durch eine Firma erneut messen lassen. Damit wollen wir eine von unseren eigenen Ergebnissen unabhängige Expertise erhalten. Die Auswertung der riesigen Datenmengen erfordert jedoch noch etwas Zeit.

Auch jetzt zeigte sich wieder, dass sich die Natur nicht immer so einfach in die Karten schauen lässt. Der Rhein ist eben ein mächtiger Fluss und hat seit dem letzten Jahr durch mitgeführtes Geschiebe (Kies) die Buhne, unter der die Lok liegt, höher aufgebaut. Dadurch war es jetzt nicht möglich, mit dem Messboot auch quer über die  Buhne zu fahren. Daher wurde die Buhne so nah es ging 'angefahren'.

Der SWR begleitete diese Messfahrten wieder mit einem Kamerateam. Den Beitrag in der Landesschau aktuell RP vom 19.03.2016 können Sie hier abrufen.


Aktueller Stand der Forschungsarbeiten (13.08.2015): Ergebnis der Nachsuche mit Tauchern am 12.08.2015

Am 12.08.2015 wurde mithilfe von Tauchern der Bereitschaftspolizei des Landes Rheinland-Pfalz das morphologisch auffällige Hindernis am Fuß der Buhne untersucht, welches bei den Echolot-Messungen am 27.06.2015 aufgefallen war.

Leider zeigte sich dabei nicht die gesuchte Lok RHEIN, sondern lediglich der eigentlichen Buhne vorgelagerte Steinbrocken.

Nach der Veröffentlichung der Messergebnisse vom Juni 2015 ergab sich ein Kontakt zur Tauchergruppe der Bereitschaftspolizei. Aus der spannenden Aufgabe wurde eine Übung für die Taucher entwickelt.

Bei recht niedrigem Wasserstand des Rheins, normaler Strömungsgeschwindigkeit, recht guter Sicht bis zu vier Meter sowie sehr schönem Wetter wurden zwei Tauchgänge absolviert und der Kopf der Buhne eingehend untersucht.

Auch wenn das heute erzielte Ergebnis die Lok noch nicht ‚greifbar‘ machte, werden damit erneut alle bislang durchgeführten Messungen bestätigt. Das auffällige Hindernis am Buhnenfuß konnte aufgeklärt werden.

Nun wird in Ruhe der nächste Schritt zur ‚Befreiung‘ der Lok RHEIN geplant.


Aktueller Stand der Forschungsarbeiten (22.07.2015)

Am 27.06.2015 wurden die seit 2012 geplanten Echolot-Messungen im Rahmen der Forschungen zur Lok "Rhein" bei einem optimalen Pegelstand des Rheins durchgeführt. Die Aufbereitung der Messdaten erforderte etwas Zeit und einigen Aufwand. Das Ergebnis wurde am 22.07.2015 im Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein vorgestellt.

Es hat sich herausgestellt, dass die Ultraschall-Signale unter den konkreten Bedingungen nicht so tief in den Boden eindringen wie erhofft. Die Steinpackung der Buhne streut die Meßsignale sehr stark und verhindert damit ihr tieferes Eindringen in die darunter liegenden Schichten. Ein Umrissbild der Lok aus dem tiefer liegenden Kiesbett konnte so nicht erzielt werden. Überraschenderweise zeigten aber die Echolotergebnisse am Buhnenfuß ein morphologisch auffälliges Hindernis, dass von seiner Lage und Dimension her die bisherigen magnetischen Ergebnisse zu bestätigen scheint.

Im nächsten Schritt soll dieses Hindernis genauer untersucht werden. Wir hoffen, dazu den derzeit niedrigen Wasserstand des Rheins ausnutzen zu können.

Über den weiteren Fortgang der Arbeiten werden wir wieder informieren.


Aktueller Stand der Forschungsarbeiten (27.06.2015) / Der SWR begleitet das Forschungsprojekt!

Am 27.06.2015 konnten wir die lange geplanten Sediment-Echolot-Messungen durchführen, um die bisherigen Ergebnisse zu bestätigen. Jetzt müssen die Daten erst noch am Rechner entsprechend aufbereitet werden, bevor wir ein vorzeigbares Ergebnis haben. Wir hoffen, das wir dann auf den Aufnahmen die Lok erstmals in Umrissen sehen können. Es war allerdings schwierig, die Echolotsignale tief genug in den Boden eindringen zu lassen, da die doch recht großen Steine der Buhne, unter der die Lok liegt, die Signale stark ablenkten. Die Aktion fand unter dem Schutz eines Dienstbootes der Wasserschutzpolizei und medialer Begleitung eines sechsköpfigen Teams von Südwestdeutschem Fernsehen und Hörfunk statt.

Der SWR begleitet das Forschungsprojekt Lok "Rhein" medial sowohl im Hörfunk als auch im Fernsehen und hat auf seiner Webseite eine Sonderseite mit vielen Infos, Fakten und Berichten zum Thema "Lok Rhein" eingerichtet: https://www.swr.de/landesschau-aktuell/rp/auf-schatzsuche-nach-der-verschollenen-rhein-jaeger-der-versunkenen-lok/-/id=1682/did=15699140/nid=1682/1huq3jp/index.html


Aktueller Stand der Forschungsarbeiten (28.03.2015)

Wie 2014 in Karlsruhe bei dem Vortrag beim VDI bereits kurz angesprochen, möchten wir zunächst noch zusätzliche Echolotmessungen durchführen. Die Position der Lok steht zwar fest, doch stoßen wir immer auf fragende Gesichter, denn heutzutage erwartet jeder ein Bild / Foto des Objekts. Wir erhoffen uns von den Echolotmessungen die Möglichkeit, die Lok zumindest in Umrissen visualisieren zu können. Das soll uns dann bei der Sponsoren- und Partnersuche helfen.

Leider hat uns der Rhein mit zu niedrigem Wasserstand bereits zwei mal einen Strich durch die Rechnung gemacht und bereits geplante Messfahrten mussten wieder abgesagt werden. Nun hoffen wir im Frühsommer 2015 auf entsprechend hohe Wasserstände. Konkrete Termine dazu gibt es noch nicht; Es muss ja auch das Messgerät mit Bedienmannschaft aus Rostock zur Verfügung stehen.

Parallel arbeiten wir an Bergungsgenehmigungen der Behörden, wozu entsprechende Gutachten erstellt werden müssen. Stichworte wie Wahrschau und ggf. Sperrung der Schifffahrt, Wiederherstellung der Örtlichkeit nach Bergung sowie Bergungsverfahren sind hierbei zu klären.

Auch bemühen wir uns um Kontakte zu möglichen Bergungsfirmen, um deren Ideen zur Bergung abzufragen und ggf. die Bereitschaft als Sponsor zu erfragen. Aber auch hier wird immer nach Bildern gefragt...

Medial wird das Projekt seit Jahren vom SWR-Fernsehen begleitet. Doch auch andere Medien sind eingebunden. So gab es z.B. im Dezember einen Artikel der Agentur dpa, im Februar einen von AFP, die dann deutschlandweit in verschiedenen Tageszeitungen abgedruckt wurden. Siehe dazu auch die Presseartikel am Ende dieser Seite.


Echolot-Suche nach Lok „Rhein“ verzögert sich! (30.06.2014)

Aus den Badischen Neuesten Nachrichten vom 30.06.2014:

"Germersheim/Darmstadt (lrs/kam). Der niedrige Wasserstand des Rheins verzögert die Echolot-Suche nach einer vor über 160 Jahren bei Germersheim versunkenen Dampflok. Experten hatten eigentlich Mitte Juni mit einem Spezialecholot nach dem sechseinhalb Meter langen und etwa 15 Tonnen schweren Gefährt suchen wollen, das im Sturm von einem Schiff in den Fluss gefallen war. „Uns hat allerdings der Wasserstand des Rheins einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagte Volker Jenderny vom Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein auf Anfrage.

Wie von den Badischen Neuesten Nachrichten bereits ausführlich berichtet, liegt die Lok unter einer Buhne, einem Querbauwerk aus aufgeschütteten Steinen im Rhein. Um sie orten zu können, müsse man mit dem Boot über die Buhne fahren können. Das sei wegen des niedrigen Flusspegels derzeit aber nicht möglich. Der Echoloteinsatz sei deshalb vorerst auf den Herbst verschoben, erläuterte Jenderny.

Dass das 1852 in Karlsruhe gebaute Stahlross im Schlick des Flussbetts liegt, steht nach Jendernys Angaben fest. Bislang fehlt aber das Geld, um es bergen zu können. Um potenzielle Sponsoren zu locken, wollen die Eisenbahn-Fans ein genaues Bild der Lage zeichnen. „Deshalb der Versuch, mit einem Sediment-Echolot so was wie die Umrisse des Fahrzeugs darstellen zu können.“ Im Erfolgsfall könnte das Team die älteste existierende Dampflok Deutschlands präsentieren. Die „Rhein“ würde zudem zum Kreis der ältesten weltweit noch erhalten Dampfloks gehören. Das Stahlross soll bei einer erfolgreichen Bergung im Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein ausgestellt werden. Die Lok „Rhein“ wurde 1852 in Karlsruhe bei der „Maschinenbau-Gesellschaft Emil Keßler“ für die Strecke Düsseldorf-Elberfeld der Rheinischen Eisenbahngesellschaft gebaut. Für die Überführung wurde der Segler „Stadt Coblenz“ eingesetzt und die Lok bei Maxau verladen. Das Schiff geriet allerdings in der Nähe von Germersheim in einen schweren Sturm: Die Ladung verrutschte und die Lok versank in den Fluten des Rheins. Zwei Versuche, das Stahlross mit Hilfe von Tauchern aus London und Stahlseilen zu bergen, scheiterten, danach wurde die Suche eingestellt. Die versuchte Bergung war schon damals ein Ereignis mit Volksfestcharakter. Die „Rhein“ liegt in einer Tiefe von rund 7,5 Meter. Da sie vermutlich im Kiesbett luftdicht eingeschlossen ist, erwarten Experten, dass sie sich noch in einem ordentlichen Zustand befindet.

Der ehemalige Cochemer Lokführer Horst Müller (Fotos: Kamleitner/Archiv) hatte ab 1992 nach der versunkenen Lokomotive geforscht und das Eisenbahnmuseum dafür als Partner gewonnen. Im April hatten Experten des Museums beim Verein Deutsche Ingenieure (VDI) in Karlsruhe erstmals öffentlich über die Suche nach der versunkenen Lok berichtet und den aktuellen Stand vor einem großen Kreis interessierter Zuhörer erläutert."

Quelle: Badische Neueste Nachrichten


Erster öffentlicher Vortrag im VDI-Bezirksverein Karlsruhe (11.03.2014)

Aufgrund der großen Resonanz des ersten öffentlichen Vortrags am 11.03.2014 im VDI-Bezirksverein Karlsruhe haben wir Herrn Prof. Bernhard Forkmann von der TU Bergakademie Freiberg/S., der das Forschungsprojekt als Geophysiker begleitet, gebeten, den Vortrag im Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein zu wiederholen. Ein Termin wird noch bekannt gegeben!



 

Die Maschinenbau-Gesellschaft Emil Keßler in Karlsruhe

Die Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe war ein 1929 in Insolvenz gegangener Hersteller von Dampflokomotiven und Eisenbahnwagen.

Gründung

Die Wurzeln des Unternehmens lassen sich auf das Jahr 1836 zurückführen, als die Unternehmer Emil Keßler und Theodor Martiensen eine von Jakob Friedrich Messmer 1833 gegründete mechanische Werkstätte in Karlsruhe erwarben. Auf deren Grundlage gründeten die beiden Herren im folgenden Jahr die „Maschinenfabrik von Emil Keßler & Theodor Martiensen“. Im Dezember 1841, kurz nach der Eröffnung der ersten badischen Eisenbahnstrecke, wurde dann die erste Dampflokomotive Badenia an die Badischen Staatseisenbahnen abgeliefert.

1842 stieg Emil Keßler schließlich zum Alleininhaber der Fabrik auf. Am 13. März 1846 gründet er ein zweites Unternehmen in Esslingen, die „Maschinenfabrik Esslingen“. Als Ende 1847 der Geldgeber Keßlers, das Bankhaus Haber, Konkurs anmelden musste, wurde Keßler unter Druck gesetzt alle Kredite zurückzuzahlen. Der Versuch, das Werk in Karlsruhe durch eine Übernahme durch das Esslinger Unternehmen zu retten, scheiterte. Mit der Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft, die am 20. Juli 1848 gegründete „Aktiengesellschaft Maschinenfabrik Carlsruhe“, stabilisierte sich die Lage zwar, sie kostete Keßler aber die Kontrolle über die Firma. Am 30. Oktober 1851 musste das Unternehmen schließlich liquidiert werden. Wegen seiner strategischen Bedeutung für das Großherzogtum Baden wurde es aber 1852 von dessen Regierung übernommen. Im Mai desselben Jahres wechselte Keßler zu seiner Fabrik in Esslingen.

Neuanfang

Mit finanzieller Hilfe des Frankfurter Bankhauses Bethmann gründete Emil Keßler 1852 in Karlsruhe ein neues Unternehmen, die Maschinenbau-Gesellschaft Carlsruhe, die den Lokomotivbau wieder aufnahm und 1854 die erste Lok auslieferte.

Die Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe gehörte stets zu den kleineren Herstellern von Dampflokomotiven, die hauptsächlich Konstruktionen anderer Hersteller in Lizenz nachbaute. Hauptabnehmer waren die Badischen Staatsbahnen, anfänglich auch die Bergisch-Märkische-Eisenbahn-Gesellschaft, die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft, die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft sowie die Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen.

Ende

Nach einer Phase der Vollauslastung des Werkes im Zuge des Ersten Weltkrieges folgte ab 1925 eine Absatzkrise, da die Reichsbahn mehrere Jahre lang fast keine neuen Dampflokomotiven bestellte, sodass 1928 der Lokomotivbau der Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe eingestellt werden musste. Versuche, das Unternehmen durch den Bau von Diesellokomotiven zu retten, waren nicht erfolgreich, sodass es 1929 Insolvenz anmelden musste. Insgesamt waren von 1842 bis 1928 in Karlsruhe 2.370 Lokomotiven gebaut worden.

Das Werksgelände der Maschinenbaugesellschaft befand sich zunächst südlich der Karlsruher Innenstadt beim Karlstor, 1902 wurde die Fabrikation auf ein neues Gelände am Karlsruher Westbahnhof in Grünwinkel verlegt.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Maschinenbau-Gesellschaft_Karlsruhe



 

Historische Zeichungen und Bilder

Da die Originalpläne der Lok "Rhein" bisher verschollen sind, kann man sich ihr Aussehen nur durch Pläne zeitgleich gebauter Lokomotiven erschließen und rekonstruieren.

Hier ist die "Concordia" zu sehen, die ebenfalls bei der Maschinenfabrik Keßler in Karlsruhe für die Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn gebaut wurde.

Skizze der Concordia
Quelle: Sammlung Horst Müller

Eine Neu-Zeichnung der Lok nach historischen Quellen und Vergleichszeichnungen anderer Loks.

Zeichnung Lok "Rhein"
Quelle: Sammlung Horst Müller

Ein Zug auf der kurz zuvor neu-eröffneten Main-Neckar-Bahn, im Hintergrund das Darmstadt des 19. Jahrhunderts. Die Lok sieht der Lok "Rhein" sehr ähnlich:

Stahlstich_ähnlich_Lok_Rhein 

Quelle: Ortwin Gieseler/LAGIS Hessen



 

Presseartikel

Hier finden Sie einige Presseartikel über das Forschungsprojekt:

Rezensionen des Buches "Lok im Rhein":

  • In der Zeitschrift "Miniaturbahnen" (MIBA), Ausgabe 3/2017, S. 81: Als PDF öffnen
  • Im Magazin "Drehscheibe", Ausgabe 278, S. 130: Als JPG öffnen
  • Im Magazin "Bahn-Report", Ausgabe 2/2017, S. 78: Als JPG öffnen
  • In den Mitteilungen der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V. (DGG), Ausgabe 2/2017, S. 47: Als PDF öffnen
  • In den Geowissenschaftlichen Mitteilungen (GMIT), Ausgabe 68/2017, S. 108: Als PDF öffnen
  • Im Magazin "DME - Die Museumseisenbahn", Ausgabe 2/2017, S. 34: Als PDF öffnen
  • Im Katalog des Rhenania-Buchversands, Ausgabe 12-15/2017, S. 21: Als PDF öffnenÂ