© Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein
   

Liebe Eisenbahnfreunde, liebe Freunde der 98 727!

Auf dieser Seite finden Sie Informationen und Hintergründe zum Projekt "Aufarbeitung der 98 727 "Zuckersusi"".

Über das folgende Menü können Sie direkt zu den einzelnen Punkten springen:

Unterstützung der Wiederaufarbeitung

Bitte unterstützen Sie uns beim Wiederaufbau der 98 727 "Zuckersusi"! Sie tragen dazu bei, ein Denkmal der deutschen Industriekultur wieder betriebsbereit zu restaurieren.

Unser Spendenkonto lautet:
Stiftung Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein
Sparkasse Darmstadt 
IBAN: DE41 5085 0150 0000 7139 10, BIC: HELADEF1DAS
Verwendungszweck "Susi"
 
Bei Spenden über 100 € senden wir Ihnen gerne eine Spendenbestätigung zu. Bitte vergessen Sie nicht, auf dem Überweisungsträger Ihren Namen und Ihre Adresse anzugeben, damit wir Ihnen die Spendenquittung zuschicken können.

Sie können aber auch unkompliziert und sicher über paypal spenden:

(Verwendungszweck "Susi")

Bitte helfen Sie uns, diese einmalige Lokomotive wieder fahrbereit zu machen.

Herzlichen Dank!

Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Die Geschichte der 98 727

Die 98 727 wurde am 28.2.1903 unter der Bayerischen-Staatsbahn-Nummer 2527 in Betrieb genommen und anschließend in Passau beheimatet. Von der Deutschen Reichsbahn 1925 übernommen, wurde sie als 98 727 bezeichnet. An welchen Orten ihre weiteren Einsätze stattfanden, lässt sich heute leider nicht mehr feststellen. Nach 40 Dienstjahren war sie dann dem Bw Landshut zugeteilt, wo sie 1943 ausgemustert und an die Südzucker AG, Werk Regensburg, verkauft wurde. Dort tat sie bis 1971 als Werklok Nr. 4 Dienst im Rangierbetrieb und erhielt sogar noch 1958 einen neuen Kessel, der von der Lokfabrik Jung nach den alten Zeichnungen hergestellt wurde. Als 1972 eine neue Diesellok ihren Platz einnahm, erhielt der Museumsbahn e.V. die 98 727 als Stiftung, nachdem weder das Deutsche Museum in München noch das Verkehrsmuseum in Nürnberg in der Lage waren, das Fahrzeug aufzunehmen.

Von der Deutschen Museums-Eisenbahn wurde die Lok wieder für den Streckeneinsatz hergerichtet. So wurde unter anderem wieder ein ursprünglich vorhandener Geschwindigkeitsmesser, Bauart "Haußhälter", installiert. Bei den Jubiläumsparaden in Nürnberg 1985 anlässlich der Feier "150 Jahre Deutsche Eisenbahnen" zog sie einen bayerischen Lokalbahnzug.

Nach einem schweren Unfall, infolgedessen einige funktionsrelevante Teile der Lok stark beschädigt wurden, musste sie leider außer Betrieb gehen. Seit einigen Jahren wird die Zucker-Susi nun von Grund auf erneuert und wiederaufgearbeitet, damit das "Maskottchen" des Eisenbahnmuseums bald wieder dampfen kann. Den Verlauf dieser Arbeiten haben wir auf dieser Seite für Sie dokumentiert.


Die Technik der Mallet-Lokomotive 98 727:

Die Königlich Bayerische Staatsbahn benötigte Lokomotiven, die auch in den engen Kurven ihrer Lokalbahnen gut laufen konnten. Als damals technisch ausführbare Lösung bot sich hierfür an, das Triebwerk in zwei unabhängige Gruppen aufzuteilen und die vordere Triebwerksgruppe als Drehgestell beweglich mit dem Lokrahmen zu verbinden, damit dieses sich in Krümmungen dem Verlauf des Gleises entsprechend anpassen kann. Da bei dieser Anordnung vier Zylinder erforderlich sind, lag es nahe, diese in Verbundwirkung arbeiten zu lassen. Dies bedeutet, dass der Dampf vom Kessel erst den kleineren hinteren Hochdruckzylindern zugeführt wird und von dort der Abdampf in die größeren vorderen Niederdruckzylinder strömt, um dort nochmals Arbeit zu leisten. Erst dann weicht der Dampf über den Schornstein ins Freie. Damit entspricht die Maschine der Bauart Mallet, die sich durch gute Kurvenläufigkeit, Zugkraft und Wirtschaftlichkeit im Brennstoffverbrauch auszeichnet. Die Bayerische Staatsbahn beschaffte 31 der mit der Gattung BB II bezeichneten Malletlokomotiven, die von 1899 bis 1903, und in zwei Exemplaren nochmals 1908, bei J. A. Maffei in München gebaut wurden. Zwei fast gleiche Lokomotiven sind auch nach Japan exportiert worden.

Scan einer Original-Zeichnung der BB II von Maffei


Die "Zucker-Susi" auf der "Gaubahn" Würzburg - Ochsenfurt/Main - Weikersheim - Lauda 1973

Rolf Schulze und Wolfgang Rüdiger Hesse haben einen mit umfangreichen Texten versehenen Bilderbogen von der Überführungsfahrt der 98 727 zum Dampfabschied am 11.03.1973 zusammen gestellt (Vielen Dank!). Für alle Susi-Fans ein Muss!

Hier geht es zum Bilderbogen.


Sparda-Förderaktion "Vereint für Deinen Verein!"

Plakat

Wir sagen vielen herzlichen Dank!

Für 11155 Stimmen und damit für Platz 24 bei der diesjährigen Förderaktion der Sparda-Bank Hessen. Dank Ihrer tatkräftigen Unterstützung sind wir 2000€ näher an der erfolgreichen Hauptuntersuchung der 98 727 "Zuckersusi".

Am Samstag, den 03.12.2016, durften wir die Vertreter der Sparda-Bank Hessen im Eisenbahnmuseum willkommen heißen. Passend vor der "Zuckersusi" und im Beisein einiger Uniformträger nahm der 1. Vorsitzende des Museumsbahn e.V. und Museumsdirektor, Uwe Breitmeier, und der Kassenführer, Uwe Auth, den Spendenscheck über 2000€ entgegen.

An dieser Stelle danken wir Ihnen nochmals für Ihre großartige Unterstützung bei dieser Aktion und der Sparda-Bank Hessen für die großzügige Spende!


30 x 2.000 Euro für Hessens Vereine!

Wir machen mit. Jetzt abstimmen!

Wir bitten alle Mitglieder, Freunde und Förderer der Bahnwelt, uns bei der Initiative "Vereint für Deinen Verein!" der Sparda-Bank Hessen zu unterstützen. Unter https://www.sparda-vereint.de/voting/spardaherbstaktion-2016/zuckersusi-soll-wieder-dampfen/ kann vom 12. Oktober bis zum 9. November 2016 für die teilnehmenden Vereinsprojekte abgestimmt werden. Wir sind dabei und brauchen jede Stimme, um eine der 2.000-Euro-Spenden zu gewinnen.

Worum geht es?

Die Sparda-Bank Hessen unterstützt im Frühjahr und im Herbst 2016 jeweils 30 Vereinsprojekte mit je 2.000 Euro. Die Vereine mit der höchsten Stimmenzahl bekommen die Spenden. Das Online-Voting ist ganz einfach: Unser Verein und sein Projekt sind über die Suchfunktion auf www.sparda-vereint.de leicht zu finden. Jedem Internetnutzer steht alle 24 Stunden eine Stimme zur Verfügung. Wer also täglich eine Stimme abgibt, hilft am meisten! Zur Teilnahme muss er nur seine E-Mail-Adresse angeben und diese nach Erhalt einer E-Mail bestätigen. 

Unser Projekt:

"Zuckersusi soll wieder dampfen!"

Wir würden uns sehr freuen, wenn es uns gemeinsam gelänge, hierfür eine der 2.000-Euro-Spenden der Sparda-Bank Hessen zu gewinnen.

Jede Stimme zählt! Herzlichen Dank an alle, die mitmachen. Los geht’s!

 

 


Chronologische Dokumentation der Wiederaufarbeitung:

Zum Aktuellsten

98 727 Kessel wird vom Fahrgestell abgehoben  98 727 Kessel wird vom Fahrgestell abgehoben  Abgebauter Kessel der 98 727

Links: Die ersten Teile werden abgeschraubt. Mitte: Der Kessel wird vom Fahrgestell gehoben. Rechts: Der ausgebaute Kessel.

98 727 Ausbau der Bodenringe im Kessel  Langkessel 98727 wird genadelt  Die Feuerbüchse der 98727 wird genadelt

Links: Der Bodenring wird ausgebaut. Mitte: Der Kessel wird genadelt. Rechts: Die Feuerbüchse wird genadelt.

Die Feuerbüchse genadelt und abgeschliffen  Die Feuerbüchse wird gerichtet  Fahrwerk der 98727 im Pila

Links: Die Feuerbüchse genadelt und abgeschliffen. Mitte: Die Feuerbüchse wird gerichtet. Rechts: Das Fahrwerk wird in Pila in Polen überholt.

Fuehrerstand 98 727  Rückansicht des Kessels 98 727  Die Feuerbüchse der 98727 wird genadelt

Links: Auch der Führerstand wird zum großen Teil neu gebaut. Mitte: Die Rohrwand (rauchkammerseitig) ist gesäubert. Rechts: Hier wird ein Hilfsrahmen für den Transport eingesetzt.

ausgebauter Bodenring  Kesselarbeiten  Arbeiten am Kessel  Arbeiten am Kessel

Links: Der Bodenring wird überarbeitet. 2. v. l.: Die Überstände der Stehbolzen werde abgeschliffen. 3. v. l.: Auch die Rückseite des Stehkessels muss abgeschliffen werden. Rechts: Eine Hilfshalterung für einen Pressluftbohrer wird montiert.

Arbeiten am Kessel  Arbeiten am Kessel  Kessel der  98 727 wird geschweist

Links und Mitte: Die Rohrwand rauchkammerseitig wird weiter bearbeitet. Rechts: Die Schweißarbeiten am Kessel dürfen nur von einem geprüften Kesselschweißer vorgenommen werden. Hier wird die Rauchkammerrohrwandkrempe neu verschweißt, gerichtet und abgeschliffen. Die große Öffnung hinter dem Schweißer ist der Kamin des quergelegten Kessels.

Ansicht der Kesselwand von 98 727

Geschafft! Die aufgeschweißte und geschliffene Rohrwandkrempe.


Unser Eisenbahnsachverständiger Rolf Langeloth war in Pila und hat dort den Fortgang der Arbeiten am Fahrwerk begutachtet. Hier einige Fotos:

     

Links: Die vordere Pufferbohle. Mitte: Die hintere Pufferbohle. Rechts: Die Führung für das vordere Drehgestell.

   

Die Dokumentation der Susi wird überprüft. Sie ist neudeutsch die "DNA" der Lokomotive. Es ist schon faszinierend, mit welcher Akkuratesse diese Zeichnungen (teilweise mit Datum 1899 versehen) damals gezeichnet worden sind. Ganz ohne Computer. Da unser Eisenbahnsachverständiger auch nicht immer jedes Detail der Lok im Kopf hat, muss selbst er gelegentlich in den Originalplänen nachsehen.


    

Links: Da die Rauchkammer ebenfalls erneuert werden soll, muss auch sie abgebaut werden. Mitte: Den Kamin wollen wir wiederverwenden, deshalb muss auch er herunter. Rechts: Eine Waschluke wird für den Einbau eines neuen Waschlukenfutters vorbereitet.

    

Links: Der Bodenring ist fertig aufgeschweißt; er muss noch gerichtet werden. Mitte und Rechts: Die Rohrwandkrempe wird gerichtet.

  

Zur Erhöhung der Betriebssicherheit verlegen wir die untere Waschluke, die direkt hinter dem Blasrohr angeordnet und damit extrem schlecht zugänglich war, leicht seitlich und bauen eine zweite Waschluke ein.

    

Links und Mitte: Auch ein Teil der Stiefelknechtplatte (das ist der untere Teil der Stehkesselvorderwand) muss erneuert werden. Hier wird gerade das neue Teil in unserer Friktionsspindelpresse gebogen. Rechts und unten: Die Ränder müssen bearbeitet werden; das ist noch richtige Handarbeit am Schmiedefeuer.

    


  

Der Unterteil des Langkessels soll ersetzt werden. Dies wird die Firma Bilfinger Berger für uns erledigen. Daher wird der Kessel hier für den Transport verladen.


Während Kessel und Fahrwerk noch außer Haus sind, bauen wir die Rauchkammer neu:

  

Links: Das wird der neue Rauchkammerabschluss mit Dichtring für die Rauchkammertür. Rechts: Der Dichtring ist eingeschweißt.

    

Links: Die Rauchkammertür ist zum Testen aufgelegt. Mitte: Alle Schweißnähte müssen abgeschliffen werden. Rechts: Die neue Rauchkammerwand rollt an.


  

Der Kessel ist inzwischen bei "Bilfinger Berger BIS Industrial Services (Frankfurt)" eingetroffen. Wie man sieht, ist der neue Teil des Kesselbodens schon aufgelegt und angeheftet.

Ganz herzlichen Dank an BIS Industrial Services für die wohlwollende Unterstützung bei diesen Arbeiten!


  

Links: Die Befestigungen der Rauchkammertür werden nach den Originalplänen neu hergestellt. Rechts: Hier bauen wir eine sogenannte "Matritze" für das Ersatzstück für die Feuerbüchse.


  

Auch in Pila geht es voran: Links: Die Zylinder sind angebaut. Rechts: Das Bremsgestänge ist erneuert.

  

Die Einströmrohre (links) sind ebenso neu, wie die Achslager und Federn (rechts).


Auf einer Schmiedeesse wird der Bodenring wieder begradigt.


Das Fahrwerk ist vollständig überholt und hat seine Reise von Pila nach Kranichstein (auf einem Flachwagen) gut überstanden. Jetzt warten wir noch auf den Kessel und die Feuerbüchse muss noch überholt werden, dann kann es mit dem Zusammenbau losgehen. 

    

    


Die durch einen Auffahrunfall verbogenen Pufferstangen werden ersetzt.

    

Der Kessel ist von Bilfinger Berger wieder zurück. Der Kesselboden wurde ersetzt, die Stiefelknechtplatte wurde ebenfalls erneuert.


Der Internationale Bund Darmstadt (IB), mit dem wir schon bei anderen Projekten sehr erfolgreich zusammengearbeitet haben, wird uns beim Zusammennieten des Führerhauses unterstützen.

  

Links: Das Führerhaus wurde in seine zwei Teile zerlegt und auf einen Richtbock gesetzt. Rechts: An der Plantafel sieht man Herrn Dilling, den Ausbildungsleiter beim IB und unseren Mitarbeiter Stephan Hoffmann beim "Nietenzählen". Es werden 760 Nieten zu setzen sein.


Jetzt ist es nicht mehr so kalt im Lokschuppen, sodass das vorsichtshalber bereitgestellte Löschwasser nicht gleich gefriert. Deshalb konnten wir jetzt das schon lange geplante "Kümpeln" des Ersatzstückes für die Feuerbüchsvorderwand angehen. Auch hierbei haben uns die Mitarbeiter des IB dankenswerterweise tat-"kräftig" unterstützt. Bei diesem Einsatz konnten sowohl die jungen Mitarbeiter des IB als auch unser Nachwuchs lernen, wie mit historischen Arbeitsmethoden aus einer Kupferplatte ein fertiges Werkstück geschmiedet wird.

    

Links: Der Arbeitsplatz mit Matrize, Werkstück und Schmiede. Mitte: Das Schmiedefeuer ist angezündet. Rechts: Die Kupferplatte liegt im Feuer.

    

Links: Nicht nur kräftig, sondern auch gezielt "kloppen"! Mitte: Sieht schon nicht schlecht aus. Rechts: Fast fertig!

  

Links: Feinjustierung mittels Kaltverformung... Fertig! (rechts)

Wer sich das ganze auf Video ansehen möchte, bitte hier klicken.


  

In den neuen Einsatz der Rohrwand werden die Löcher für die Heizrohre gebohrt. 

  

Auch beim Nieten geht es vorwärts. Hier sieht man, wie mit dem selbst gebauten Niethammer schon eine Reihe Nieten gesetzt worden ist.

    

Links: Hier wurde die Rückwand der Feuerbüchse mit einem Plasmaschneider abgetrennt. Mitte: Das fertige Ersatzstück (siehe oben "Kümpeln") und die restliche Feuerbüchse sind jetzt fertig zum Abtransport zu einer Spezialfirma, die das Ersatzstück in die Feuerbüchse einschweißen wird. Rechts: Die neue Rohrwand musste an die Feuerbüchse angepasst werden.

Links: Die Bolzen für die Vorreiber sind neu gefertigt, ebenso das Scharnier fürdie Rauchkammertür.


Die Feuerbüchse ist inzwischen bei einem Fachbetrieb zum Schweißen. Währenddessen geht es auch mit dem Nieten weiter:

  

Die Nieten werden rotglühend gemacht (links) und dann in die vorgebohrten Löcher gesteckt (rechts). 

  

Links: Von der einen Seite wird der Pressluft-Niethammer auf den Nietkopf gesetzt, von der anderen Seite wird kräftig dagegen gehalten. Rechts: Nach den rd. 750 Nieten des Führerhauses braucht man keine Mucki-Bude mehr!


Die Feuerbüchse ist geschweißt und wieder zurück (ohne Bild).

    

Links und Mitte: Das Oberteil des Führerhauses ist gestrichen. Rechts: Jetzt geht es mit den Einbaukästen für das Funkgerät und die "induktive Zugsicherung" (Indusi) weiter.

    

Das Unterteil des Führerhauses ist lackiert und das Dach ist aufgesetzt.

    

Links: So sieht das Führerhaus von innen aus. Mitte und Rechts: Das restaurierte Führerhaus wird beim IB auf einen LKW der Firma Meister aus Dieburg (herzlichen Dank!) geladen ...

  

... und wird im Museum schon mal provisorisch auf des Fahrgestell der 98 727 gestellt. 


Da unsere (Wo)-Manpower begrenzt ist, ist das Projekt 98 727 leider momentan pausiert. Sobald es Neuigkeiten gibt, werden diese an dieser Stelle hinzugefügt!