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Fotos: Bastian Chlond (links), Ralph Schnabel (Mitte), Bahnwelt (rechts)
Liebe Eisenbahnfreunde, liebe Freunde der 23 042!
Auf dieser Seite finden Sie Informationen und Hintergründe zum Projekt "Hauptuntersuchung der 23 042".
Über das folgende Menü können Sie direkt zu den einzelnen Punkten springen:
- Ihr Beitrag zur Hauptuntersuchung
- Die DB-Baureihe 23
- Die Geschichte der 23 042
- Chronologische Dokumentation der Hauptuntersuchung
Leider können wir Ihnen aktuell die Dokumentation der Hauptuntersuchung nicht so vollumfänglich und detailliert wie bei der 98 727 präsentieren. Dennoch möchten wir Ihnen hier einen kleinen Einblick in die Arbeit der vergangenen Jahre bieten.
Ihr Beitrag zur Hauptuntersuchung!
Wie es bei historischem Material fast schon unausweichlich ist, hat sich bei der detaillierten Untersuchung der Lok gezeigt, dass zweckmäßigerweise weitere Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden mussten. Diese haben unseren ursprünglich kalkulierten Kostenrahmen doch sehr strapaziert. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie mit Ihrer Spende dazu beitragen möchten, unseren Etat etwas zu entlasten.
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(Verwendungszweck: HU 23 042)
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Die DB-Baureihe 23
Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte bei der Deutschen Bundesbahn ein empfindlicher Mangel an leistungsfähigen Personenzuglokomotiven. Aus einem Programm neu entwickelter, sogenannter "Neubaulokomotiven" wurde daher zuerst die Personenzuglokomotive der Baureihe 23 verwirklicht. Sie wurden in völlig geschweißter Ausführung hergestellt, womit eine erhebliche Gewichtseinsparung durch Wegfall von Schrauben und Nieten erreicht wurde. Bereits 1950 wurden die ersten dieser Lokomotiven gebaut und bis 1959 dann insgesamt 105 Lokomotiven in Dienst gestellt. Die 23 105 war die letzte von der Deutschen Bundesbahn beschaffte Dampflokomotive.
Der Einsatzbereich der Baureihe 23 war breit gestreut, wozu auch ihre Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h beigetragen hat, die sie lauftechnisch auch rückwärts fahren kann. Mit Rücksicht auf die beengten Sichtverhältnisse über den Tender bei Rückwärtsfahrt wurde sie nur für 85 km/h rückwärts zugelassen. Trotzdem reichte diese Geschwindigkeit aus, um die Lokomotive bereits im Wendezugdienst einzusetzen, wofür mehrere Maschinen entsprechend ausgerüstet wurden. Lokomotiven der Baureihe 23 waren häufig im Eil- und Schnellzugdienst anzutreffen, was aufgrund ihrer großen Kessel- und Maschinenleistung ohne weiteres möglich war.
Im Betrieb befriedigten die Maschinen anfangs nicht immer, woran zum größten Teil die neu entwickelten Heißdampfregler schuld waren. Nach und nach konnten diese Schwierigkeiten behoben werden, so auch durch Einbau von bewährten Nassdampfreglern.
Die Geschichte der 23 042
Die 23 042 wurde am 21.12.1954 beim Bw MönÂchengladbach in Betrieb genommen und war dort im schweren Personen- und Eilzugdienst bis 1965 eingesetzt. Während einer Ausbesserung im AW Nied erhielt sie 1964 den Tender der 23 034. Von 1965 bis 1971 war die 23 042 im Bw Bestwig beheimatet. Im AW Trier wurde ihr der auf Nassdampfregler umgebaute Kessel der 23 043 eingebaut. In Crailsheim wurde sie danach noch bis 1975 im Personenzugdienst eingesetzt. Am 25.10.1975 wurde sie mit eigener Kraft nach Darmstadt-Kranichstein ins Museum überführt, nachdem sie bei der Deutschen Bundesbahn 1.580.000 km zurückgelegt hatte. Nach längerer Standzeit wurde sie im Jahre 2005 mit finanzieller Unterstützung durch die "Eisenbahnstiftung Joachim Schmidt" wieder betriebsfähig hergerichtet und war dann bis 2012 im Einsatz.
Chronologische Dokumentation der Hauptuntersuchung
Die Dampflokomotive 23 042 der Stiftung Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein (1954 bei Henschel in Kassel gebaut) ist im wahrsten Sinne des Wortes das „Zugpferd“ unseres Eisenbahnmuseums. Rund 1700 Pferde ziehen am Zughaken, wenn der Heizer ordentlich Feuer gemacht hat und der Lokführer Dampf gibt. Bis Ende 2012 hat sie bei ihren Einsätzen im Großraum Darmstadt und außerhalb bei vielen Erwachsenen und Kindern in unseren Sonderzügen und an der Strecke strahlende Gesichter erzeugt.


Aber auch Dampflokomotiven müssen zum „TÜV“. Nach acht Jahren Betriebszeit ist eine sogenannte Hauptuntersuchung durchzuführen, bei der die Lokomotive grundlegend auf Schäden und Abnutzungen untersucht wird. Die sog. „Frist“ für die 23 042 war im Dezember 2012 abgelaufen. Selbstverständlich möchten wir sie als eine der letzten überhaupt für die Deutsche Bundesbahn gebauten Dampflokomotiven wieder in Betrieb nehmen, um sie auch weiterhin als Attraktion in Südhessen und anderswo historische Sonderzüge ziehen zu lassen. Deshalb haben wir unverzüglich mit den Arbeiten zur Hauptuntersuchung (HU) begonnen.
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Museumsbahnvereine, die nicht über ausreichend qualifiziertes Personal verfügen, müssen ihre Dampflokomotiven bei gewerblichen Ausbesserungswerken untersuchen lassen; dies kann schnell einen höheren sechsstelligen Betrag kosten. Die Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein verfügt allerdings über gut ausgebildete, ehrenamtlich tätige Mitarbeiter und über eine mit Spezialwerkzeugen gut ausgerüstete Werkstatt, sodass wir die erforderlichen Arbeiten größtenteils selbst sachkundig ausführen können. Dennoch müssen einige Arbeiten an Drittfirmen vergeben werden, die unseren Etat erheblich belasten.
Bei der erforderlichen Kesselprüfung stellte sich heraus, dass wesentlich mehr sogenannte "Stehbolzen" getauscht werden mussten, als ursprünglich gedacht. Da nicht nur die Herstellung, sondern insbesondere das Einschweißen der Gelenkstehbolzen erheblichen zusätzlichen (Kosten-)Aufwand verursacht hat, haben wir derzeit noch eine Deckungslücke von ca. 30.000 €. Für unsere Stiftung bedeutet diese Ausgabe eine ganz erhebliche Belastung; andere förderungswürdige Projekte der Bahnwelt werden für längere Zeit zurückgestellt werden müssen.
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Die Stiftung Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein bittet Sie deshalb um Ihre Unterstützung für dieses anspruchsvolle und für Darmstadt und die Region attraktive Projekt.
Im folgenden einige Bilder, die während der Hauptuntersuchung entstanden:
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Links: Lok und Tender wurden für die HU getrennt. Rechts: Arbeiten in der Rauchkammer.
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Rechts: Arbeiten am Gestänge.
Update 17.09.2014:
Gestern haben wir die 23 042 erstmals wieder angeheizt. Dieser Test ist zu unserer und zur Zufriedenheit unseres Eisenbahnsachverständigen verlaufen. Heute werden noch einige Armaturen abgedichtet; morgen wollen wir sie auf Betriebsdruck (16 bar) hochheizen, um alle Aggregate testen zu können. Wenn alles funktioniert, wird sie seit nunmehr fast zwei Jahren die ersten Meter mit eigenem Dampf im Bw zurücklegen. Wenn auch dieser Test zur Zufriedenheit des Sachverständigen verläuft, können wir Ihnen die 23 042 am kommenden Wochenende zum Dampflokfest unter Dampf präsentieren.
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Update 21.09.2014:
Heute war es soweit: 23 042 fuhr erstmals seit fast zwei Jahren wieder unter Dampf! Zwar zunächst nur innerhalb des Museumsgeländes, aber trotzdem erfüllte es uns mit Stolz, sie wieder dampfend und zischend zu erleben und vorführen zu können. Es sind noch ein paar kleinere Mängel zu beheben, dann können wir die Lastprobefahrt angehen.
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23 042 ist technisch soweit wieder betriebsfähig. Dies konnte sie in den vergangenen drei Jahren während den Bahnwelttagen und dem Dampflokfest auch schon unter Beweis stellen. Momentan hängt eine vollständige Abnahme der Hauptuntersuchung und damit auch ein Einsatz vor Sonderzügen von einem Faktor ab, der nichts mit der Lokomotive an sich zu tun hat: Für die Abnahme fehlt eine Lastprobefahrt auf freier Strecke. Diese ist aber leider erst dann möglich, wenn das Eisenbahnmuseum wieder über einen gültigen Anschlussvertrag mit der DB Netz AG verfügt. Hierzu laufen Verhandlungen.